Systemfrage … reloaded

digit! Experte Frank Werner von Pixelcomputer nähert sich der Frage „Mac oder PC?“
mit der größtmöglichen Objektivität.

Ein Mann arbeitet an einem Computer

Für viele ist die Antwort seit 20 Jahren in Stein gemeißelt: „Ein guter Fotograf benutzt immer einen Mac.“ Dieser Satz, der mir in meinen über 20 Jahren Beratungstätigkeit im Digital Imaging Consulting auch im Jahr 2022 immer noch häufig entgegengeschleudert wird, entspricht zwar nicht im Mindesten der Realität, zeigt mir aber jedes Mal wieder, wie gut das Marketing der Firma mit dem angebissenen Apfel aus Cupertino ist. Woher kommt diese Denkweise? Warum rufen bei uns jede Woche mehrere verunsicherte Fotografen oder Filmer an und fragen uns, ob sie, die seit 20 Jahren zufrieden auf Windows arbeiten, nicht doch auf einen Mac umsteigen sollten. Und ob das dann nicht besser für ihre Fotografie und ihre Arbeitsweise wäre? Daher möchte ich in diesem Artikel die Vor- und die Nachteile beider Systeme etwas beleuchten. Ich werde dabei nicht auf die Feinheiten eingehen, sondern nur die wirklich wichtigen Aspekte besprechen, die zu einer Entscheidungsfindung für Fotografen und Filmer beitragen sollten.

Farbmanagement

Der Mac war, als er im Jahr 1984 erschien, der erste Computer mit einer grafischen Benutzeroberfläche, die es zum ersten Mal ermöglichte, auf einem „Personal Computer“ mit Grafiken zu arbeiten. 1987 erschien der Mac II, der erste PC mit Farbdisplay. Und dann war Apple im Jahr 1995 die erste Firma, die ein durchgängiges Farbmanagement auf einem PC einführte. Unter Windows gab es zwar auch ab Windows 95 ein rudimentäres Color-Management, aber bis es wirklich brauchbar war, sollten sieben lange Jahre vergehen. In dieser Zeit wandte sich die komplette grafische Industrie, die auf farbverbindliches Arbeiten angewiesen war, in Richtung Cupertino und stellte ihre Systeme auf Mac um. Hiervon zehrt Apple noch heute.

Heute, im Jahr 2022, ist das Farbmanagement auf beiden Systemen leider immer noch nicht perfekt zu nennen, aber immerhin gleichwertig. In puncto Farbmanagement gibt es zwischen beiden Systemen also bereits seit ca. 2005 ein Unentschieden.

Hardware-Spielarten

Sowohl beim Mac als auch beim PC gibt es verschiedenste Bauarten. Desktop-Computer in verschiedenen Größen vom Mini-PC mit 1 bis 2 Litern Volumen, wie z. B. den Apple Mac mini oder den Lenovo Tiny. Etwas größere (ca. 4 Liter Volumen), aber viel leistungsfähigere Varianten sind der Mac Studio oder der Lenovo P360 Ultra. Alternativ gibt es All-in-one-Geräte wie den iMac mit integriertem Bildschirm, die es in der PC-Welt auch von unzähligen Herstellern gibt. Dazu findet man die klassischen Tower-Rechner wie den Mac Pro oder unsere PixelStation-Laptops vom MacBook Air bis zum MacBook Pro, die z. B. bei Lenovo durch die Lenovo-P-Serie vom P14s bis zum High-End-Monster, dem P16 Gen1, ihre Gegenspieler finden. Ähnliche Geräte gibt es selbstverständlich auch von Dell, HP, ASUS etc. Da ich mich jedoch mit Lenovo und unseren PixelStations® am besten auskenne, nehme ich diese mal als Gegenpole für diesen Vergleich.

Flexibilität

Einer der größten Unterschiede zwischen einem PC und einem Mac ist die nachträgliche Aufrüstbarkeit. Inzwischen ist es bei allen Mac-Geräten, bis auf den Mac Pro, so, dass fast keinerlei eigene Nachrüstungen – ohne hohen Aufwand jedenfalls – mehr möglich sind. Die Komponenten des MacBook sind …

 


 

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