Game-Changer

Der Bildproduzent und Stockfoto-Experte Robert Kneschke spricht über die Auswirkungen, Chancen und Risiken der KI.

Ein mithilfe künstlicher Intelligenz erzeugtes Foto.

Text: Peter Schuffelen

Robert, wann bist du das erste Mal auf das Thema KI als Bildproduktionsoption aufmerksam geworden?

Robert Kneschke: Das war 2019, als die Website „This person does not exist“ an den Start ging. Ich fand das einerseits erstaunlich, andererseits gab es da noch ziemlich viele Artefakte und sachliche Bildfehler. Anfang 2022, als PantherMedia ähnliche Bilder von KI-Models erstmals lizenziert hat, war die Verschlagwortung und fotografisch-gestalterische Qualität zwar noch nicht wirklich gut, aber die Bilder waren bereits glaubwürdig. Ein halbes Jahr später mit der Version V3 von Midjourney und dem Launch von DALL-E war klar: Das ist ein Game-Changer.

Wie blickst du als Stockfoto-Produzent auf bildgebende KI-Verfahren?

RK: Mit gemischten Gefühlen. Einerseits nutze ich selbst KI für meine Arbeit. Ich lasse z. B. von ChatGPT Geschäftsmails vorformulieren, mir Keyword-Vorschläge für meine Bilder machen oder lasse mir gleich Promptvorschläge für die bildgebende KI geben, das funktioniert gut.

Das heißt, du produzierst bereits Stockbilder per KI?

RK: Ich habe inzwischen rund 5.000 KI-Bilder allein bei Adobe Stock eingestellt – und das in nur einem Jahr. Dem stehen über 75.000 herkömmlich produzierte Bilder gegenüber, allerdings ist das das Ergebnis von 15 Jahren Arbeit.

So weit die positiven Aspekte. Wo siehst du die negativen?

RK: Die Bildproduktion per generativer KI macht zwar grundsätzlich Spaß, aber es ist angesichts der rasanten Entwicklung auch anstrengend, am Puls zu bleiben, und durch die Reizüberflutung stellt sich manchmal eine gewisse Müdigkeit ein. Hinzu kommt: Ich ärgere mich natürlich darüber, dass meine Bilder von den KI-Unternehmen zu Trainingszwecken genutzt werden, ohne dass ich …

 


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