Weitsucht

Christian Schmidt ist mit grafisch klaren und atmosphärisch dichten Bildern thematisch wie bildsprachlich breit aufgestellt.

Foto von Christian Schmidt

Christian Schmidt hat in seiner über 20-jährigen Karriere unter anderem bereits für Škoda, Ford, Renault, ABB, MHP, Mercedes-Benz oder Telekom gearbeitet. Der Fotograf aus Stuttgart ist auf Automotive- und People-Aufnahmen spezialisiert – und auf die Landschaftsfotografie, die auch in seinen freien Arbeiten eine zentrale Rolle einnimmt. Eigene Projekte waren ihm schon immer wichtig – einerseits aus künstlerischer Passion, andererseits als Referenz für seine Kunden. Der Aufwand, den Schmidt dafür betreibt, ist hoch.

So etwa bei „Norge“, einer gerade veröffentlichten Serie. In einem Kurztrailer und rund zwei Dutzend Stills (darunter beeindruckende Drohnenshots) erzählt er die Geschichte eines Paars, das mit einem spacig anmutenden E-Konzeptcar von Volvo die Weiten Norwegens erkundet. Um die Produktionskosten im Rahmen zu halten, setzte Schmidt auf einen komplexen Workflow, bei dem Fotografie, Renderings und Composingtechniken ineinandergreifen. Die Landschaftsaufnahmen schoss er während zweier Skandinavienreisen, zugleich nahm er 360-Grad-Sphären auf, als Beleuchtungsgrundlage für die Computergenerierung des Volvo-360-C-Konzeptcars, die der CGI-Experte Johann Oswald übernahm. Die Models wurden später in einer ähnlich anmutenden süddeutschen Hochebene fotografiert und mit viel Fingerspitzengefühl durch Retuscheur Simon Geis (Vividgrey) in Abstimmung mit Schmidt integriert.

Der Mensch, in der Tiefe der Landschaft

Seit gut eineinhalb Jahrzehnten bewegt sich Schmidt im thematischen Spannungsfeld zwischen Automotive, Landscape und Menschen, die mit diesen Elementen interagieren. Seine Handschrift und den Look hat er im Laufe der Jahre immer wieder weiterentwickelt. Eine persönliche Handschrift ist dabei stets erkennbar. Ihre Elemente: Das Gespür fürs Große und Ganze, für grafische Kompositionen, ungewöhnliche Perspektiven und Farbgebungen – vor allem aber für den Raum. Die emotionale Kraft, die sich so entfaltet, wird auch in seinen kommerziellen Arbeiten sichtbar. Etwa in einer Kampagne, die er für „Schlagwerk“ umgesetzt hat, einen der führenden deutschen Hersteller von Schlaginstrumenten und Cajóns, jenen mobilen „Kistentrommeln“, die mit den Händen gespielt werden. Die Protagonisten hat er in einem verlassenen historischen Schwimmbad, einer ehemaligen Fabrikhalle und auf einer mehr als 2.000 Meter hohen Hochebene zu Füßen des Vulkans Teide auf der Kanareninsel Teneriffa in Szene gesetzt.

Schmidts jüngste Serien markieren hingegen eine stilistische Weiterentwicklung – und das hat einerseits mit dem Zeitgeist zu tun, andererseits mit den Möglichkeiten aktueller Kameratechnik. Früher arbeitete der Fotograf überwiegend …

 


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