Vielgesichtig

Erst Forstmaschinenkonstrukteur, dann Assistent von Peter Lindbergh. Heute steht Stefan Rappo für anspruchsvolle Mode- und Aktfotografie.

Foto von Stefan Rappo

Stefan Rappo ist ein Spätberufener, jedenfalls was die Fotografie angeht. Der heute 51-Jährige wuchs in einem Dorf in den Schweizer Bergen auf. Er studierte Maschinentechnik und trat in die Fußstapfen seines Vaters: Er konstruierte Forstmaschinen.

Nebenbei betrieb er in der 2.000-Seelen-Gemeinde ein Portraitstudio, fotografierte Hochzeiten und lokale Sportevents. Ein Zubrot nur – und doch war ihm das Fotografieren wichtig. Als er 30 war, hatte er das Gefühl, fotografisch nicht mehr weiterzukommen in seinem Umfeld.

Er machte einen Schnitt, ging nach Toulouse, studierte ein Jahr an einer Fotoschule, übersprang das zweite Jahr, absolvierte das dritte. Danach hatte er den Abschluss – aber auch das Gefühl, mehr Fragen zu haben als zuvor. Den Plan, zurück in sein Heimatdorf zu gehen, um dort als Fotograf zu arbeiten, verwarf er. Auf Anraten eines Professors bewarb er sich stattdessen in Pariser Fotostudios.

Einige Jahre arbeitete er als Assistent bei Fotografen wie Camilla Akrans und Bruno Aveillan, nebenbei aber auch für Größen wie Steven Klein oder Bruce Weber. „Das Pensum war hoch, manche Arbeitstage hatten 24 Stunden – aber ich war hochmotiviert, brachte einiges an Know-how mit und war entsprechend gefragt“, erklärte er rückblickend.

„Ein Freund von mir war Erster Assistent bei Peter Lindbergh, so kam ich in Kontakt zu Peter.“ Als der Freund sich 2012 aus Lindberghs Studio verabschiedete, fragte Lindbergh bei Rappo an, ob er die Aufgabe übernehmen wolle. „Ich war damals schon 39, hatte Aufträge und bereits ein Buch gemacht und wollte eigentlich meine eigenen Projekte verfolgen. Mein Bauchgefühl sagte mir aber: Du musst das machen! Anfang 2012 habe ich dann bei Peter angefangen und bin bis 2019, also bis zu seinem Tod, geblieben. Was soll ich sagen? Mein Bauchgefühl hat Recht behalten.“

Wir fragen nach: Wie war es, mit dem berühmten Fotografen zusammenzuarbeiten? Hat er die Art, auf die Welt zu blicken, …

 

 

 

 


Lesen Sie den kompletten Beitrag in der aktuellen Ausgabe


TIPA Banner