Streetworkers Begleiterin

Mehr als 20 Jahre nach Vorstellung der Ricoh GR 1 1996 ist jetzt mit der Ricoh GR III das jüngste Modell der GR-Baureihe erschienen. Neue Ausstattungsdetails, eine herausragende Verarbeitung und Bildqualität sind die Attribute, mit denen Ricoh Imaging auch Professionals für die Schnappschusskamera begeistern will. Herbert Päge hatte die Gelegenheit, die Kamera im Rahmen eines Pressegesprächs eine Stunde lang in Köln auszuführen.

Eine Stunde ist nicht viel, um eine neue Kamera kennenzulernen – zumal dann, wenn das Wetter nicht mitspielt und kurze Schauer das Fotoerlebnis im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder verhageln. Dass die Kamera dennoch überzeugt hat, verdankt sie mehreren Faktoren. In erster Linie ist der Purismus zu nennen, der die kompakte und sehr handliche Kamera auszeichnet. Sowohl mit Blick auf das Design als auch auf die technische Ausstattung bietet die GR III wenig mehr als das Nötigste. Ricoh Imaging schreibt dazu: „Ausstattung nur um ihrer selbst Willen oder Funktionen, nur weil sie gerade in Mode sind, wird man in dieser Kamera nicht finden.“ Das ist gut so und kommt mir und meiner Art des Fotografierens entgegen. Ich gehöre zu der Generation, die Ende der 1970er-Jahre mit einer komplett manuellen Spiegelreflexkamera in die Fotografie eingestiegen ist. Das bedeutete damals: Bildausschnitt, Belichtung und Schärfe mussten möglichst beim ersten Schuss passen, weil handwerkliche Fehler nach der Film­entwicklung – vor allem beim Einsatz von Farbnegativ- oder -diafilmen – gar nicht oder nur in geringem Maße ausgebügelt werden konnten.

Spontanität wird unterstützt

Ist bei der Streetfotografie mit der GR III ein gutes Auge für den perfekten Bildausschnitt immer vorteilhaft, so bietet die kleine Kamera aber auch Funktionen, die das Fotografieren angenehmer und die Ergebnisse von vornherein sicherer machen. Dazu gehört etwa die superschnelle Bereitschaft. Nur Sekundenbruchteile nach dem Einschalten (laut Hersteller beträgt die Einschaltverzögerung gerade einmal 0,8 Sekunden) ist die Kamera dank des neuen Bildprozessors GR 6 mit Beschleunigereinheit aufnahmebereit.

Zudem arbeitet die GR III bei der Scharfstellung mit einem sehr schnellen und präzisen Hybrid-AF, einer Kombination aus Kontrast- und Phasenerkennungsautofokus. Dabei kann die Wahl des gewünschten Schärfebereichs der Kamera überlassen oder dieser über den 3 Zoll großen, berührungsempfindlichen Monitor exakt dort positioniert werden, wo der Fotograf es wünscht. Dies erweist sich zum Beispiel bei Makroaufnahmen als hilfreich, die sich mit der neuen Makrofunktion der Ricoh GR III ganz einfach realisieren lassen. Im Makromodus, der ebenfalls mit einem Knopfdruck aktiviert wird, liefert die GR III bei einem Abbildungsmaßstab von knapp 1:3 und einem Fokussierbereich zwischen sechs und zwölf Zentimetern hervorragende Bildergebnisse.

Die einfache Handhabung ist laut Ricoh Imaging ein weiteres Grundprinzip der Kamera. Eine der für mich seit jeher wichtigsten Funktionen ist die Möglichkeit der manuellen Belichtungskorrektur. Diese findet sich bei der GR III dankenswerterweise nicht im Menü, sondern …


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