Stellar!

Frank Werner hat ein High-End-Objektiv von Rodenstock nach Venedig entführt. Der Plan: herauszufinden, was es mit dem Prädikat „Stellar“ der Schweizer Kameramanufaktur auf sich hat.

Beispielfoto Frank Werner in Venedig

Manchmal hört man von Fabelwesen und schenkt diesen Berichten meist Glauben. Wenn jedoch ein Schweizer, dessen ultimatives Lob sich normalerweise auf ein „is scho guat“ beschränkt, plötzlich von „stellar“ spricht und über mehrere Sätze ins Schwärmen gerät, dann werde ich hellhörig. So geschehen, als mir zwei Mitarbeiter von Alpa vor ca. eineinhalb Jahren unabhängig voneinander das erste Mal von dem neuen, bisher nur in Einzelstücken vorliegenden Rodenstock HR Digaron-SW float 138 mm f/6.5 erzählt haben. Die Aussagen „unbeschreibliche Schärfe bei allen Entfernungen und bis zum Rand“ und „die besten MTF-Charts, die wir je gesehen haben“ waren nur zwei der Äußerungen, die hier fielen.

Allerdings war auch von einem sehr hohen Preis die Rede, da das Objektiv sehr aufwändig in der Produktion sei und daher in frühestens sechs Monaten erhältlich sein werde. Aus den sechs Monaten wurden neun, aus neun wurden zwölf und immer hörte ich von Alpa, mit einer Mischung aus Genervtheit und Respekt, Rodenstock sei noch nicht zufrieden mit der Qualität. Dieses Jahr im Juni – 18 Monate nach den ersten Erzählungen – war ich gerade dabei, meinen Workshop „Empty Venice“ vorzubereiten. Dazu fehlte mir noch eine längere Brennweite für meine Alpa STC, und so riskierte ich mal wieder die Frage nach dem Fabelwesen.

Es wären gerade die drei ersten Objektive reingekommen, eines wäre vielleicht noch frei – wenn ich einen Verwendungszweck hätte. Ich erzählte von meinem geplanten Workshop und dass ich am 3. Juni, also am ersten Tag der Öffnung Italiens nach Corona, am Mittwochnachmittag um 14 Uhr mit nur drei anderen Menschen auf dem Markusplatz gestanden hätte. Dieses unbeschreibliche Gefühl, das nur derjenige nachvollziehen kann, der Venedig kennt und liebt, wollte ich meinen Teilnehmern des extrem kurzfristig angesetzten Workshops weitergeben. Und so hielt ich drei Tage später „mein“ Exemplar des Rodenstock HR Alpagon 6.5 / 138 mm in meinen Händen.

Erstkontakt

Dieser Artikel ist ein Erfahrungsbericht und kein Test. Dazu fehlen mir die Mittel und die Möglichkeiten – und das dann Test zu nennen, maßen sich nur einige YouTuber an.
Mein erster Eindruck war: …


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