Nah am Auge

Die Augen sind die Fenster zur Seele – und die Regenbogenhaut des Auges ist einzigartig wie ein Fingerabdruck – und auch visuell spektakulär. Das hat mittlerweile auch der Markt erkannt, und so entstanden kommerzielle Fotogeschäfte für die Iris-Fotografie.

Wenn Sie häufiger verreisen, werden Ihnen in letzter Zeit an Flughäfen oder in den Einkaufszentren der Großstädte die kleinen Foto-Booths der Iris-Fotografen aufgefallen sein. Interessierte Kunden zahlen hier einen Betrag von um die 50 Euro pro Iris und erhalten dafür nach der Aufnahme-Session die Bilddatei. Papierabzüge kosten extra. So entsteht ein schönes Geschenk für den Liebsten oder auch ein sehenswerter Wandschmuck fürs Firmenvorzimmer.

Die Basics

Als Fotograf fragt man sich sofort, ob man das nicht auch selbst machen könnte. Schauen wir uns dazu die Randbedingungen an: Das menschliche Auge hat einen Kugeldurchmesser von rund 24 mm. Unser Fotomotiv, die Regenbogenhaut, hat damit einen Kreisdurchmesser von rund 13 mm und eine Tiefe von 1 mm (das haben wir uns in Photoshop per Bild Analyse aus der Illustration abgeleitet). Wir setzen im Folgenden auf das für Makroaufnahmen etwas einfacher zu handhabende APS-C-Format mit 23 x 16 mm. Wenn wir nun die 13 mm der Iris möglichst bildfüllend auf die 16 mm Sensorhöhe des APS-C-Sensors abbilden wollen, benötigen wir eine Vergrößerung von V = 16/13 ≈ 1,2 (zu unseren Rechnungen vergleichen Sie die für digit! Leser frei verfügbare Fotoschule).

Das ist schon eine beachtliche Vergrößerung, die das von uns verwendete Canon EF 50mm f/2.5 Compact Macro so nicht liefern kann. Dieses Objektiv vergrößert in Widerspruch zu dem 1:1-Schriftzug auf dem Gehäuse maximal bis gerade mal V = 0,5. Wir setzen also einen Zwischenring ein.

Die notwendige Zwischenringstärke ergibt sich in guter Näherung nach wie folgt: …

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