Lightroom reloaded

Lightroom punktet mit exakter Farbkontrolle und überrascht mit einem überzeugenden Bokeh-Imitat, hat Thorsten Wulff festgestellt.

Screenshot Lightroom

Jedes Jahr im Herbst lädt Adobe Anwender und Entwickler zur hauseigenen MAX-Konferenz nach Los Angeles ein, gewährt Einblicke in zukünftige Kreativtechnologie und präsentiert neue Produktversionen.

Das Hauptaugenmerk lag, wenig überraschend, auf dem steigenden Einfluss künstlicher Intelligenz im Kreativprozess: Drei neue Firefly-Modelle, Image 2 Model, Vector Model und Design Model, sollen an die existierenden Creative-Cloud-Produkte adaptiert werden. Die Aufgabe von Firefly Image 2 Model ist hierbei die realistische Darstellung des gerenderter Menschen, das Vector Model erweitert die KI-Optionen in Adobes Zeichenprogramm Illustrator und Design Model generiert mittels Texteingaben komplette Grafikdesignentwürfe.

Das Bildbearbeitungsprogramm Lightroom – die nicht cloudbasierte Classic-Version gibt es inzwischen in ihrer 13. Ausgabe – wartet mit einer Reihe an Neuerungen auf, wie der Möglichkeit, HDR-Bilder in ihrer vollen Farbtiefe darzustellen und zu bearbeiten, kompatible Displays vorausgesetzt.

Ich möchte auf zwei neue Funktionen näher eingehen, Punktfarbe und Objektivunschärfe.

Wenn Sie mit Ihrem Smartphone fotografieren und die Tiefenschärfe des Bildes nachträglich verändern möchten, nutzt die Kamerasoftware Tiefeninformationen zur Generierung eines natürlich anmutenden Schärfeverlaufs. Nehmen wir an, Sie waren mit Ihrer digitalen Spiegelreflex oder Sucherkamera unterwegs und hatten ein Weitwinkel-Objektiv dabei, möchten aber einen Bildbereich durch gezielte Manipulation von Bildschärfe und Bokeh hervorheben.

Führte der bisherige Weg über eine unpräzise Simulation mit Photoshop-Ebenen und Gaußschem Weichzeichner, kommt nunmehr die künstliche Intelligenz zur Hilfe.

Lightroom Classic (und das aktuelle Camera Raw in Photoshop) bietet hierfür im Entwicklermodul die Objektivunschärfe als Beta-Funktion an.

Ein Klick auf die Box „Anwenden“ startet den Prozess. Lightroom generiert eine KI-basierte Tiefenkarte und teilt die Bildbereiche in Schärfezonen ein. In der Objektivunschärfe-Palette übernimmt dies die Automatikfunktion „Motiv-Fokus“ oder der manuelle „Punkt-/Bereichsfokus“. Mit diesem lässt sich der gewünschte Schärfepunkt durch Anklicken oder aufgezogene Auswahl exakt ansteuern.

In der Palette ist die ausgewählte Tiefenwertzone optisch hervorgehoben. Die von der KI erkannten Bildbereiche werden von Brennweite null bis 100 von links nach rechts gestaffelt und farblich von Hellgelb über Orange bis Lila dargestellt. Wie mit dem Fokusring eines Objektivs können Sie die Schärfe in der Palette manuell festlegen. Mit der Funktion „Tiefe visualisieren“ wird der Fokusbereich in einem Gelb-Lila-Farbverlauf angezeigt. Diese Anzeige ist interaktiv, …


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