Kreativ unterwegs

Endlich frei: Knapp zwei Jahrzehnte lang arbeitete Kai Stuht als Fotograf und Creative Director im Mode-, Corporate- und Werbebereich. Vor zehn Jahren machte er einen Schnitt. Heute vermarktet er seine freien Arbeiten als großformatige Prints an Hotels, tourt mit einem zum Fotostudio umfunktionierten Doppeldeckerbus durch die Lande und produziert TV-Formate.

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Darum geht‘s

Kai Stuht, 55, hat schon einiges auf den Weg gebracht in seinem Leben. Anfang der 90er-Jahre startete er zunächst als Actionfotograf, inszenierte Sportler wie Jan Ullrich und Showbiz-Stars wie Linkin Park oder Lady Gaga, kam so zur Mode- und später zur Kampagnen-Fotografie für Unternehmen wie New Yorker, Audi, T-Mobile, Marco Polo und viele mehr. 1999 gründete er gemeinsam mit einer Partnerin eine Kreativagentur in München. Starshot betreute mehrere große Direktkunden und gab die Magazine Useless und Redflag mit der Messe München heraus, die mehrere Foto- und Design-Awards gewannen. Mit der Finanzkrise 2008 schrumpften die Budgets dramatisch, gleichzeitig fühlte sich der Fotograf und Creative Director immer weniger motiviert – zum einen, weil er sich nach fast zwei Jahrzehnten im Mode-, Corporate- und Werbebereich ausgebrannt fühlte, zum anderen, weil er es satt hatte, mit kontinuierlich schrumpfenden Honoraren zu kämpfen.

Stuht stieg aus dem Agenturgeschäft aus und arbeitete als freier Fotograf für verschiedene Modelabel, bis in ihm die Idee reifte, eigene Projekte aufzubauen, um sich „unabhängig zu machen vom Haifischbecken und dem Lügenkonstrukt Werbefotografie“, wie er sagt. Stuht war einer der ersten Fotografen, die ihre Bilder über die Online-Kunstgalerie Lumas vermarkteten. Gleichzeitig entwickelte er diverse fotografische Projekte, die sich kritisch mit unserem Konsumverhalten und Themenfeldern wie Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Etwa die „Ignorance pulls the Trigger“-Kampagne, hinter der ein klares Statement gegen die Ignoranz der Gesellschaft für relevante Themen steht. „Trotz viel Engagements ließ der Erfolg auf sich warten, sicherlich auch, weil das Bewusstsein für diese Themen noch  nicht so ausgeprägt war wie heute“, sagt Stuht rückblickend.

Irgendwann kam ihm die Idee, die Vermarktung seiner Bilder nicht alleine Lumas zu überlassen, sondern Unternehmen direkt zu adressieren. Stuht identifizierte Hotels als mögliche Zielgruppe, entwickelte unter dem Label „Limited by Kai Stuht & Friends“ ein Hotel-Art-Konzept, machte Kontakte und überzeugte Hotelbetreiber und …


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