Keine Angst vor Nähe
Novoflex hat für die anspruchsvolle Makrofotografie den Einstellschlitten Castel-M präsentiert. Michael Marczok hat ihn getestet.
Mit ihm und passendem Aufnahmeequipment werden Aufnahmen bis zu einem Abbildungsmaßstab von 5:1 möglich. Ich konnte den Einstellschlitten mit der Bezeichnung Castel-M und die speziellen Features des Gerätes testen.
Der Castel-M wirkt auf den ersten Eindruck minimalistisch. Er kommt in einem unspektakulären Karton mit einer dünnen Bedienungsanleitung und einem Inbusschlüssel. Das war‘s. Es geht also nicht um Chichi mit vielen Einzelteilen, Anbauten oder gar Elektronik. Der Castel-M ist, was er ist: ein sehr solides Stück Mechanik, erstklassig konstruiert und wertig. Die typischen Novoflexfarben, Grau und eloxiertes Blau, wecken Vertrauen in das Gerät.
Direkt in die Praxis
Getestet habe ich mit einer Canon EOS R6 Mark II, einem Canon MP-E 65mm 1:2.8 1-5x und einem Canon Macro Ring Lite MR-14EX II. Der Einstellschlitten wurde auf Sirui- und Feisol-Stativen befestigt, teilweise mit einem Ausleger, um senkrecht von oben fotografieren zu können.
Der Castel-M hat für die Aufnahme der Kamera und auf der Unterseite für die Befestigung das ARCA-UniQ/C-System. Alle für dieses System kompatiblen Wechselplatten sind demnach nutzbar. Die Kameraaufnahme lässt sich mithilfe des mitgelieferten Inbusschlüssels in der Ausrichtung verändern, also längs oder quer stellen. Für den Test habe ich nicht die Kamera, sondern das Objektiv am Schlitten befestigt. Es hat dafür eine integrierte Stativhalterung. So konnte ich schnell zwischen Hoch- und Querformat wechseln, und das System liegt nah am Schwerpunkt auf.
Für die Aufnahme stelle ich den gewünschten Abbildungsmaßstab am Objektiv ein. Die Fokussierung wird dann über das Vor- und Zurückfahren der Kamera auf dem Einstellschlitten realisiert. Im größten Maßstab von 5:1 ist das sehr diffizil, denn die Bereiche der Schärfe sind extrem klein, im Zehntel-Millimeter-Bereich und darunter. Der Castel-M hat nun einige Features, die den Umgang mit diesen kleinsten Abständen erleichtern und das Finden des Schärfebereiches deutlich vereinfachen. Dazu bietet der Schlitten eine Gewindestange, welche die Kameraaufnahme bewegt. Das Gewinde hat eine sehr flache Steigung, was die Genauigkeit der Bewegung erhöht. Am hinteren Ende des Castel-M befindet sich das Drehrad für das Vor- und Zurückfahren. Es ist mit einer Skala versehen, die in 0,01 Millimeter geteilt ist. Eine volle Drehung des Rades bewegt die Kamera um 0,8 Millimeter vor oder zurück. Das ist hinreichend genau.
Eine Fokussierung funktioniert aber nur dann, wenn sich das System …
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