Kalifornisches Licht für Studio und Location

Aus dem sonnigen Kalifornien kommen zwei LED-Beleuchtungslösungen für Fotografen der Firma Light & Motion unter dem Markennamen StellaPro.

Stella Pro Leuchten

– Promotion –

Eine für das Studio und eine mobile für den Einsatz „on location“. Ich habe mir die beiden Leuchten anschauen und sie testen können.

Von Michael Marczok

Die Studioleuchte mit der Bezeichnung CLx10 überrascht erst einmal positiv durch eine sehr kompakte Bauweise. Das Gerät ist nur 22 Zentimeter lang bei einem maximalen Durchmesser von knapp 10 Zentimetern. Das Gewicht von 1,2 Kilogramm lässt dabei erahnen, dass die Leuchte es in sich hat. Ein Lichtstrom von 10.000 Lumen wird angegeben. Angenehm fällt auf, dass das LED-Element mit einem sogenannten „Flat Port Cover“ geschützt ist. Auch kann die Farb-
temperatur von 5.600 Kelvin direkt auf der Vorderseite neben dem LED-Element abgelesen werden, was ebenfalls sehr nützlich ist.

Am Gehäuse befinden sich ein Stativanschluss mit Gelenk und eine Halterung für Schirme. Hier ist ein kleines Manko anzuführen. Der Stativanschluss ist ein wenig zu kurz für Leuchtenstative, die einen normalen Haltebolzen mit Gewinde habe. Es gibt aber im Stativzubehör eine kleine Bolzenverlängerung, die auf das Gewinde geschraubt werden kann. Dann passt wieder alles.

Im Gehäuse befindet sich ein Lüfter, der sich ab einer Einstellung von 6.000 Lumen hörbar zuschaltet und bei weiterer Steigerung an Drehzahl und Lautstärke zulegt, was aber nicht unangenehm wird.

StellaPro leuchten im Einsatz on location

Der mobile Foto- und Videoeinsatz ist die Paradedisziplin der Reflex-S-Leuchten.

Noch eine sehr positive Äußerlichkeit ist die Flexibilität beim Anschluss von Lichtformern. Neben dem eigenen Anschluss für die hauseigenen Produkte, wie Fresnellinse oder Klappentore, ist der CLx10 auch mit Lichtformern von Elinchrom direkt kompatibel. Darüber hinaus gibt es Adapter für Chimera und Profoto. Der Profoto-Adapter stand mir für den Test zur Verfügung. Letztendlich ist es nur ein Ring, der um das Gehäuse gelegt und festgeschraubt wird. Er adaptiert den richtigen Durchmesser für den Anschluss der Profoto-Lichtformer. Ich habe das mit meinem guten alten Zoomreflektor ausprobiert, und es funktioniert problemlos. Das LED-Element sitzt genau in der richtigen Tiefe. Leider lässt sich der Reflektor dann aber nicht mehr vor oder zurück bewegen, um den Streuwinkel zu verändern.

Auch meine Profoto-Softbox Octa in fünf Zoll kann ich mit dem CLx10 betreiben. Mit dem Diffusor innen und der Diffusorbespannung außen geht allerdings einiges an Licht verloren. Aufpassen muss ich allerdings bei allen Profoto-Lichtformern, da die Leuchte so weit hineinreichen kann, dass die Lüftungsschlitze verdeckt werden. Dann kann ich entweder das Licht nur immer kurz nutzen oder muss die Helligkeit herunterregeln.

Die Bedienung des LED-Lichts ist denkbar einfach: Es gibt einen An-Aus-Schalter und einen Modus-Knopf für Einstellungen der optionalen Fernbedienung, also Kanal- und Gruppenwahl, für die Wahl der externen Stromversorgung, also 60 Watt oder 110 Watt und für die Anzeige der Leistung, also Lumen oder Prozent. Zwei weitere Knöpfe, es sind wirklich Knöpfe und keine Tasten, dienen zum Verstellen der Einstellungen und der Reglung der Helligkeit. Wird für die Helligkeit einer der beiden Knöpfe – Helligkeit rauf oder runter – einmal gedrückt, springt sie um 1.000 Lumen. Wird der Knopf gehalten, geht es in 100er-Schritten voran. Alles wird auf einem kleinen Display auf der Rückseite der Leuchte angezeigt.

Dem CLx10 liegt ein Netzgerät für den Dauerbetrieb bei. Es ist aber auch ein Akku für den kabellosen Betrieb vorhanden. So kann das Licht durchaus auch außerhalb des Studios genutzt werden. Bei 500 Lumen reicht die Akkuladung knapp 900 Minuten gemäß Anzeige, bei den maximalen 10.000 Lumen sind es noch 45 Minuten.

So weit, so einfach. Im praktischen Betrieb – ich habe alle mir zur Verfügung stehenden Geräte sozusagen mit sich selbst beleuchtet – ist die CLx10 einfach nur angenehm. Ist die Leuchte über den An-Aus-Schalter aktiviert, kann ich über den Modus-Knopf das Licht aktivieren und deaktivieren,analog zum Einstelllicht bei einem Studioblitz. Nur ist hier das Einstelllicht auch das Arbeitslicht. So kann ich auch einfach eine Überhitzung vermeiden.

er Farbwiedergabe-Index CRI der CLx10 wird mit 94 bei 5.600 Kelvin angegeben. Mir erscheint das Licht etwas zu warm, wenn ich diesen Wert in meiner Kamera beim manuellen Weißabgleich einstelle. Das ist allerdings auch sehr subjektiv. Besonders bei Portraits ist das eher angenehm. Das Schwarz meiner Produktaufnahmen wirkt aber sehr neutral, also ist alles gut.

Mobil und hybrid

In eine andere Klasse gehört die zweite Leuchte, die ich ausprobiert habe. Die StellaPro Reflex S ist eine mobile, hybride LED-Leuchte. Die Reflex S ist quasi ein Systemblitz mit LED-Technik. Hybrid bedeutet: Sie kann natürlich Dauerlicht, hat im sogenannten Burst-Modus aber auch blitzähnliche Qualitäten. Damit ist sie für Foto- und Videografen gleichermaßen interessant.

Die StellaPro Reflex S besteht grundsätzlich aus zwei Teilen, dem Leuchtenkopf und einem Batteriegriff. Der Kopf kann allein mit einem USB-C-Netzteil betrieben und der Batteriegriff damit geladen werden. Die maximale Burst-Leistung kann nur mit einem 100-Watt-Netzteil erreicht werden. Ich habe im Test einfach mein MacBook Pro als Netzteil genutzt.

Es gibt für diese Hybrid-Leuchte eine Menge Zubehör. Ich habe ein Kit mit jeweils zwei Köpfen, Batteriegriffen, Dome-Diffusoren sowie verschieden langen USB-C-Kabeln, Stativ-Anschlüssen und jeweils zwei verschiedene Optiken für jeden Kopf. Die Stativ-Anschlüsse sind lang genug, um auch auf Stativbolzen mit Gewinde zu passen. Und die Optiken und der Diffusor haben den gleichen Anschluss wie bei der CLx10, sind also wechselweise nutzbar. Das Ganze kommt in einer schmucken Tasche von Tenba. Für den On-Location-Einsatz ist damit alles beieinander. Wichtig für Outdoor-Produktionen: Lampenkopf und Batteriegriff sind spritzwassergeschützt, und die Buchsen und USB-C-Stecker der mitgelieferten Kabel sollen sogar wasserdicht sein. Das kann ich mir gut vorstellen, muss ich die Stecker doch mit recht viel Kraft in die Buchsen stecken.

Drei verschiedene StellaPro-Leuchten

V. l.: Sowohl die StellaPro CLx10 als auch die Reflex S fügen sich nahtlos in vorhandenes Profoto-Equipment ein. Hier die CLx10 mit einem Profoto-Zoomreflektor. | Kinderleichte Bedienung. Die StellaPro-CLx10-LED-Leuchte wird nur mit einem Schalter und drei Knöpfen bedient. | Die StellaPro-Reflex-S-Leuchte kommt mit einem Bedienrad aus, welches gedreht und gedrückt wird, um durch das Menü zu navigieren und Einstellungen vorzunehmen.

Wie beim Studiolicht CLx10 kann ich auch an der Reflex-S-Leuchte Lichtformer von Chimera, Profoto und zusätzlich von Bowens mit Adaptern nutzen.

Die Leuchte liefert einen Lichtstrom von maximal 6.000 Lumen bei Dauerlicht und bis zu 12.000 Lumen im Burst-Modus mit dem Batteriegriff. Das Ganze steigert sich mit einem 100-Watt-Netzteil auf 9.000 Lumen bei Dauerlicht und bis zu 18.000 Lumen im Burst-Modus. Der Farbwiedergabe-Index CRI wird mit 92 bei 5.600 Kelvin angegeben. Damit kann sie prima zusammen mit der CLx10 zum Beispiel im Studio kombiniert werden.

Durch den zusätzlichen Burst-Modus sind das Einstellmenü und das Display umfangreicher. So kann eingestellt werden, ob ein „Blitz“ genau so hell ist wie die Dauerlichteinstellung oder aber um eine Blende heller. Auch im Dauerlichtbetrieb kann ein solcher Burst erzeugt werden, wenn er von der Kamera bzw. einem Funkauslöser initiiert wird. Die Reflex-S-Leuchte reagiert auf Funkauslöser-Protokolle von Godox, Elinchrom und Profoto. Die Profoto-Kompatibilität spielt mir wieder in die Karten, ich kann meine Air-Remote-Fernbedienung für den Test nutzen. Innerhalb des Burst-Modus gibt es zwei Varianten für die Synchronisation mit der Kamera. In der Einstellung Power wird jede Belichtungszeit der Kamera inklusive HSS unterstützt, der Burst hat eine Dauer von 5 Millisekunden. Hier kann eine Bewegung nur über die Verschlusszeit eingefroren werden. Die andere Einstellung nennt sich Duration. Hier ist die Helligkeit auf dem Maximum, je nachdem ob mit Batteriegriff oder Netzteil, und die Burst- bzw. Blitzdauer kann zwischen 0,4 und 6 Millisekunden gewählt werden. Es ist keine High-Speed-Synchronisation möglich, nur die mit der Synchronzeit der Kamera.

Die gesamte Bedienung des Kopfes und des Menüs geschieht über einen drehbaren Knopf. Einfaches Drücken wechselt zwischen Dauerlicht und Burst-Modus, etwas längeres Drücken wechselt in die Einstellungen und ganz langes Drücken schaltet ab. Zum Starten muss dann entweder ein kleiner Taster auf dem Batteriegriff gedrückt oder ein Netzteil angeschlossen werden.

StellaPro Leuchten mit Zubehör

Alles für den mobilen Einsatz in einer Tasche: Das StellaPro-Reflex-S-Kit kommt mit zwei Leuchtenköpfen und Zubehör.

Wie gesagt, habe ich beim Testen die eine StellaPro-Leuchte jeweils mit der anderen beleuchtet. Für den Hintergrund kam die zweite Reflex-S-Leuchte zum Einsatz. Mit den beiden hybriden Leuchten arbeite ich fast genauso wie mit meinem Studioblitz-Equipment. Ich steuere die Leistung bzw. die Helligkeit über die Air Remote und kann über die Kanal- und Gruppeneinstellung beide Leuchtenköpfe auch getrennt regeln. Hier muss ich mich nicht umgewöhnen. Allerdings ist das „Einstelllicht“ in diesem Setting deutlich komfortabler, denn es ist ja das Dauerlicht der Reflex S und damit genau das Licht, welches ich im Burst-Modus erhalte, nur um eine Blende heller. Für eine Studio-Situation, zum Beispiel bei Produktfotos, habe ich darüber hinaus ja immer noch die Möglichkeit, im Dauerlicht mit längeren Belichtungszeiten zu arbeiten, wenn auch der Burst-Modus nicht reicht. Oder ich blitze mehrfach. Die Optionen sind vielfältig.

Nicht vergessen werden sollten die Dauerlichteinstellungen für Videofilmer. Mit bis zu 6.000 Lumen mit dem Batteriegriff ist die Leuchte hell genug für viele Anwendungen, wie zum Beispiel bei Hochzeiten, Portraits „on location“, Veranstaltungen und vielem mehr. Auch in der Reflex-S-Leuchte gibt es einen Lüfter, der bei 4.000 Lumen mit niedriger Drehzahl startet und ab 6.000 Lumen auf eine hohe Drehzahl beschleunigt. Er ist ungefähr so laut wie der Lüfter der CLx10 und kann beim Filmen schon zu auffällig sein.

Mit den eigenen Produkten oder Lichtformern von anderen Herstellern stehen genügend Möglichkeiten für jede Beleuchtungssituation zur Verfügung, auch über die oben genannten Anwendungen hinaus. In einer Studiosituation fügt sich die Reflex-S-Leuchte geschmeidig in das vorhandene Equipment ein.

Fazit: Erfrischend anders wirken die Lichtlösungen für Fotografen von StellaPro. Die Verarbeitung ist extrem gut, alle Anschlüsse oder Verschraubungen sind sehr stabil. Einen kleinen Abstrich gibt es nur für den etwas zu kurzen Stativanschluss der CLx10. Die Leuchten tun genau das, was sie sollen und die Reflex S als Hybridlampe sogar noch ein wenig mehr. Mit rund 1.500 Euro für die CLx10 und etwa 2.700 Euro für das Reflex-S-Kit sind es keine China-Schnäppchen, aber der Fotograf bekommt viel für das Geld.

Erhältlich sind die StellaPro-Produkte hier.

 


 

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