Kalibrieren in der Komfortzone
Stefan Steib hat den Spyder X2 von Datacolor ausprobiert, die neue Generation eines Messgeräts für die Monitorkalibrierung.
Datacolor bietet den Spyder X2 in zwei Versionen an – als Elite- und als Ultra-Version. Die zusätzlichen Funktionen der Ultra-Version werden über die Software, die es wie gehabt für Mac- und Windows-Plattform gibt, freigeschaltet. Die Sypder-X2-Hardware beider Versionen ist identisch. Allerdings kann die Ultra-Version Monitore mit Helligkeiten bis 2.000 Nits (cd/m2) messen, die Elite-Version „nur“ bis 750 Nits. Der Spyder X2 Elite unterstützt also vier Monitortypen, der Ultra-Spyder zusätzlich die superhellen Monitore (Mini LEDs, XRDs, QLEDs usw.) für HDR-Inhalte und die dazugehörigen Farbräume.
Zum Testen bzw. Kalibrieren benutzte ich meine „Windows-Kartoffelkiste“ XMG Ultra mit 17,3-Zoll-4K-Display und zusätzlichem LG-32-Zoll-4K-Monitor (unter Windows 11 Pro 22H2 Preview) sowie das 16-Zoll-Ap- ple-Macbook-Pro M1 Max unter MacOS 12.6.5 sowie den iPad Pro 12,9 Zoll M2 als zweiten Monitor.
Beide Versionen haben eine schicke neue Oberfläche. Bei der Ultra-Version sind in der Mac-Version noch einige Schmankerl zusätzlich dabei – so die Spyder-Utility-Profilverwaltung, die es erlaubt, auch auf den XDR-Mini-LED-Displays des Macbook Pro das Monitorprofil zu wechseln, d. h. man kann auch selber Profile erzeugen und somit an seinen eigenen Workflow anpassen. Bei Windows 10/11 ist das in der Systemverwaltung enthalten, allerdings weniger komfortabel.
Dazu liefert Datacolor jetzt auch mehr Farbräume für den Video- bereich (Rec. 709, Rec. 2020) zum Abgleich mit, was die neue Spyder-X2-Generation für die Videografen interessant macht.
Wie schon das Vorgängermodell Spyder X überzeugt auch die neue Version X2 durch eine intuitive und schnelle Bedienung. So einfach wie hier bekommt man die Kalibrierung mit keinem anderen System hin: Monitor 30 Minuten vorwärmen, Gerät anstecken, den angezeigten Schritten folgen und nach einigen Minuten ist man inklusive Farbkontrolle und Speichern arbeitsbereit. Das würde ich mir auch bei anderen Anbietern in dieser Perfektion und Unkompliziertheit wünschen.
Dabei ist mit der neuen Version auch für individuelle Einstellungen mehr Spielraum geboten, und man kann sich anstatt des mitgelieferten Kontrollbildes z. B. einen Fogra-Kontrollstreifen oder andere bekannte Testbilder zur Farbbeurteilung an-zeigen lassen. Auch das Prinzip der Raumlichtmessung ist durch den eingebauten Messsensor glasklar, man kann ihn auch einfach immer mitlaufen lassen zur Kontrolle und Anpassung des Workflows.
Die Messgeschwindigkeit ist hoch. Es werden dabei verhältnismäßig einfache Matrixprofile erzeugt, was aber für Monitore meist sogar besser ist als ICC-Profile mit maximaler Messfeldanzahl.
Der Spyder X2 unterstützt unbegrenzte Kalibrierungseinstellungslisten und ermöglicht es so, die Anzeige im Hinblick auf andere Monitore und Drucker (Softproofing) zu simulieren. Mit der Studio-Match-Funktion ist das Abstimmen mehrerer Monitore in einer Kette möglich.
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digit! Ausgabe 2-2023 Schwerpunkt „People- und Portraitfotografie“, Umfang: 84 Seiten
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