Jenseits von Deutschland

Alexander Heinrichs, Werbefotograf, Workshop-Veranstalter, Coach und Ambassador hat ein entschleunigtes Business-Modell entworfen.

Foto von Alexander Heinrichs

In Sachen Lebensumbrüchen hat Alexander Heinrichs schon einiges an Erfahrungen gesammelt. Zunächst studierte er Pharmazie und betrieb einige Jahre gemeinsam mit seiner (Ex-)Frau eine Apotheke. Als eines Tages aus dem Freundeskreis für ein Shooting angefragt wurde, ließ sich der passionierte Hobbyfotograf nicht zweimal bitten. Nach weiteren Anfragen regionaler Kreativ-Agenturen entschloss er sich 2004, sein Hobby zum Beruf zu machen, erst in Teil-, bald in Vollzeit. Die Geschäfte liefen gut, seine Kunden schätzten vor allem, dass Heinrichs von Stills über Portraits bis hin zu werblichen People- oder Architekturaufnahmen alle erdenklichen Genres abdeckte und – damals noch eine Ausnahme – die Postproduktion gleich miterledigen konnte. Daneben baute der ebenso begabte wie fleißige Autodidakt ein facettenreiches Angebot an Fotoworkshops und Coaching-Formaten auf und agierte als Speaker und Ambassador für Firmen wie Eizo, Sony, Ilford oder Adobe.

Um sein Business voranzutreiben, war der Fotograf und Foto-Coach kontinuierlich in den sozialen Netzwerken aktiv. Für Facebook und Instagram produzierte er mindestens ein Bild täglich, für YouTube ein bis zwei Videos pro Woche. Das Ergebnis: 22.000 treue, engagierte, technikaffine und entsprechend wissbegierige Follower auf der Bilder- respektive 46.000 Abonnenten auf der Videoplattform. Der Mehrwert für ihn: mehr Buchungen für seine Präsenz-Workshops und Eins-zu-eins-Online-Coachings, dazu mehr Kooperationsanfragen vonseiten der Fotoindustrie-Partner. „Meine permanente Präsenz in den sozialen Medien war betriebswirtschaftlich sinnvoll“, sagt der 53-Jährige. „Die Kehrseite war: Ich konnte irgendwann nicht mehr. Das tägliche Posten, vor allem aber die Flut an Rückfragen und das Gefühl, überwiegend nicht produktiv zu arbeiten, haben mich extrem frustriert. Eines Abends habe ich dann festgestellt, dass ich den ganzen Tag im Büro gesessen, aber nahezu nichts erledigt hatte, nicht einmal meine E-Mails: die totale Blockade.“

Eine Überdosis soziale Medien

Seine Selbstdiagnose: Social-Media-Burn-out und die Pandemie machten die Dinge nicht einfacher. Jobs wurden verschoben, Präsenz-Workshops, Coachings und Speaker-Tätigkeiten auf Messen brachen komplett ein. Heinrichs sah sich zu einem Reset gezwungen und ging vorübergehend in seinen alten Job als Apotheker zurück – …

 

 

 

 


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