Interview mit HMC-Geschäftsführer Bernd Aufderheide

Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung Hamburg Messe und Congress (HMC) gibt einen Ausblick auf die Photopia.

Portraitfoto Bernd Aufderheide

Größer, vielseitiger und internationaler – so präsentiert sich die dritte Auflage der Photopia Hamburg auf dem Gelände der Hamburg Messe und Congress. Im Interview gibt Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung Hamburg Messe und Congress (HMC) einen Ausblick auf das diesjährige „Festival of Imaging“.

Herr Aufderheide, in wenigen Tagen öffnet die Photopia Hamburg ihre Tore. Wie zufrieden sind Sie mit der Resonanz?

Bernd Aufderheide: Wir haben dieses Jahr überall wieder eine besondere Vorfreude auf die Photopia gespürt, was uns auch in den Gesprächen mit Industrie und Handel gespiegelt wird. Die Medien zeigen großes Interesse, über die Veranstaltung zu berichten. Und auch in den Sozialen Kanälen tut sich enorm viel. Sowohl die Ausstellerzahlen als auch die Vorverkäufe stimmen uns zuversichtlich, dass wir mit unserem Konzept nochmals mehr Menschen begeistern können. Offensichtlich planen viele Leute, zur Photopia zu kommen. Das freut uns sehr und hat dem gesamten Team für den Endspurt vor der Veranstaltung nochmals einen Motivationsschub gegeben.

Welche Aussteller sind dieses Jahr dabei?

BA: Alles, was Rang und Namen in der Branche hat, ist wieder vertreten. Die Markenvielfalt ist größer als in den Vorjahren. Nach Canon, Fujifilm, Leica, Nikon, Panasonic und Sony konnten wir dieses Jahr mit OM Digital Solutions, ehemals Olympus, einen weiteren großen Kamerahersteller gewinnen. Mit ZEISS begrüßen wir, neben Sigma, Tamron und Voigtländer, zudem eine weitere angesehene Objektivmarke beim wichtigsten Branchentreff. Weiterhin sind Keyplayer wie Cewe, Hahnemühle und WhiteWall dabei, aber auch neue Akteure und Startups wie allcop, C-ROPE oder GODOX.

Spiegelt sich dieser Zuwachs auch in der Ausstellungsfläche wider?

BA: Ja, wir sind weiterhin auf Wachstumskurs. Die Photopia 2023 wird voller und lebendiger sein als die ersten beiden Auflagen. Einen Großteil der Messefläche hatten wir bereits frühzeitig verkauft und insgesamt ist die Standfläche nochmals gewachsen. Wir vergrößern aber nicht nur die Zahl der gebuchten Quadratmeter in der Halle kontinuierlich, sondern auch unsere Reichweite in der Fotobranche und Fotoszene.

Inwiefern?

BA: Unser Netzwerk wächst und die Photopia entwickelt sich schrittweise zur zentralen Plattform der Imagingbranche in Europa. Die Verleihung der weltweit renommierten TIPA Awards findet bereits zum dritten Mal auf der Photopia statt. 2023 wird erstmals der weltgrößte Fotowettbewerb, der CEWE Photo Award, auf der Photopia Stage verliehen. Ferner haben wir mit der Deutschen Gesellschaft für Photographie, dem Art Directors Club, der Allianz Deutscher Designer, dem PIC Verband und der GDT Gesellschaft für Naturfotografie neue starke Partner an Bord, die das Rahmenprogramm mit zahlreichen international berühmten Persönlichkeiten bereichern werden.

Die PHOTOPIA versteht sich als Festival of Imaging, das die ganze Welt der Foto- und Videografie repräsentiert. Welche thematischen Schwerpunkte setzen Sie 2023?

BA: Die Photopia ist das Forum für die relevanten Trends und Themen der Branche. Neben Marken und Produkten gibt es ein vielfältiges Bühnen- und Konferenzprogramm sowie mehrere Special Areas, in denen Foto und Video ganz konkret in der praktischen Anwendung erlebt werden können. Wir spannen einen Bogen, der von der traditionellen Analogfotografie über die Naturfotografie, die Street- und Dokumentarfotografie sowie die Drohnenfotografie bis zu aktuellen Praxisfragen rund um die KI-Bildgenerierung reicht.

Sie erwähnen Künstliche Intelligenz. Wie verändern die neuen KI-Technologien die Imagingbranche?

BA: Wir erleben gerade eine KI-Revolution, die Foto und Video fundamental verändert. Wie tiefgreifend diese Transformation ist, zeigt sich nicht nur im Produktionsprozess, sondern auch an der gesellschaftlichen Debatte um den Umgang mit KI-generierten Bildern. All diese Entwicklungen sind Thema auf der Photopia.

Welche konkreten Beispiele können Sie nennen?

BA: Im AI CENTER präsentieren wir in Kooperation mit AI.HAMBURG auf einer Sonderfläche zukunftsweisende KI-Lösungen für die ganze Branche. Hier wird es Präsentationen und Workshops geben. Im Bühnenprogramm wird die KI-Integration im Bereich Foto- und Videotechnik in Vorträgen und Präsentationen thematisiert. Nicht zuletzt werden sich Fragen rund um Künstliche Intelligenz als roter Faden durch die Profi-Konferenzen „Creative Content Conference“, „Beyond the Photoverse“ und „Imaging Executives“ ziehen.

Neu ist auch der „B2B Day“ am Eröffnungstag. Welchen Zweck verfolgen Sie mit diesem Angebot?

BA: In unserem Veranstaltungskonzept haben wir Handel und Vertrieb von Anfang an als wichtige Partner gesehen, denen wir im Rahmen der Photopia attraktive Mehrwerte bieten wollen. Am B2B Day gibt es für das Fachpublikum aus Marketing und Vertrieb daher neben exklusiven Präsentationsformaten der ausstellenden Unternehmen auch interessante Vorträge zu aktuellen Trends und Studien zur Zukunft von Foto und Video.

Die Photopia will zur wichtigsten Plattform der Imagingbranche in Europa werden. Wo stehen Sie im Hinblick auf dieses Ziel?

BA: Wir haben immer deutlich gemacht, dass wir den Anspruch haben, perspektivisch gesehen über Deutschland hinaus in den europäischen Markt hineinzuwachsen. Daran arbeiten wir zusammen mit unseren Partnern aus der Industrie. Die Veranstaltung 2023 markiert ein weiteres Etappenziel. So werden wir erstmals wichtige internationale Gäste insbesondere aus der japanischen Fotoindustrie begrüßen können. Das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Photopia wächst und ich bin mir sicher, dass wir dieses Jahr weitere Entscheiderinnen und Entscheider von unserem Konzept überzeugen können.

Worauf freuen Sie persönlich sich dieses Jahr besonders?

BA: Neugierig bin ich vor allem wieder auf diese unglaublich große Bandbreite der Fototechnik. Von der Kollodium-Nassplatte bis zum KI-Bildgenerator kann man auf der Photopia alles erleben. Ein persönliches Highlight wird die Begegnung mit Albert Watson sein, unserem diesjährigen Schirmherrn. Er ist nicht nur ein international hochkarätiger Starfotograf, sondern auch ein ganz besonderer Mensch. Genau dieser Mix aus technischer Faszination und inspirierender Kreativität macht die Photopia so spannend.