Ikonische Bilder schaffen

Die Fotokünstlerin Xiomara Bender schreibt in digit! über Filmfotografie und die Kunst von Key Visuals.

Lars Eidinger während einer kurzen Drehpause.

Text und Fotos: Xiomara Bender

Ich möchte Geschichten erzählen – ob stumm verstehbar oder dokumentarisch sprechend: Die Bilder müssen den Betrachter so erreichen, dass er für das Thema insgesamt sensibilisiert wird. Der Schritt aus dem Bild und über das Bild hinaus. An mich stellt sich diese Herausforderung genauso wie an den Betrachter. Ganz gleich, ob es um mein Langzeitprojekt „Nordkorea“ geht oder die Bilder, die an einem Filmset entstehen.

Die Tatsache, dass ich heute regelmäßig an Filmsets arbeite, verdanke ich einem besonderen Freund und herausragenden Drehbuchautor und Regisseur: Anno Saul. Als Kunstsammler kennt er meine langjährige dokumentarische Arbeit in Nordkorea. Eines Tages lud er mich spontan und ohne Auftrag nach Prag ein, wo er gerade die zweite Staffel der Erfolgsserie „Charité“ drehte. Durch ihn begann ich, mich damit zu beschäftigen, wie man das Herz eines Films oder einer Serie einfängt, und begriff erst im Nachgang seine charmante Intention – einen nicht kommerziellen Dokumentarblick an sein Set zu bringen.

So wurde mir bewusst: Die eindrucksvollsten und nachhaltigsten Filmbilder sind wohl oft innerhalb von Sekundenbruchteilen entstanden. Zeit war eine Ressource, die mir bis dahin stets zur Verfügung gestanden hatte. Doch am Filmset erhält die Zeit eine gänzlich andere Bedeutung. Es ist ein Ort voll unvorhersehbarer Variablen, und es geht immer darum, wertvolle Produktionszeit zu optimieren. Alles, was diesen Prozess beeinträchtigt, ist erst mal ein Problem – eine Herausforderung für Fotografen.

Ich kam also nach Prag und sah mich einem Filmset von gigantischem Ausmaß gegenüber. Ich war kaum fünf Minuten vor Ort, da trafen sich Annos und meine Augen quer durch den Raum. Wortlos deutete er auf Mala Emde, eine seiner Hauptdarstellerinnen. Sie hatte nur wenige Sekunden Zeit …

 

 

 


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