Fotoprojekt von Petra Gerwers wird gewürdigt

Die deutsche Fotografin Petra Gerwers ist im Rahmen des „18. Julia Margaret Cameron Awards for Women Photographers“ ausgezeichnet worden.

Print unterzeichnet von Nick Ut und Kim Phuc

Nick Uts Foto der brennenden Kim Phuc, eine der bedeutendsten Ikonen des Fotojournalismus, entstand am 8. Juni 1972. 50 Jahre später schlug Petra Gerwers mit ihrem Doppelporträt der deiden eine Brücke vom Damals ins Heute. Das ausgezeichnete Bild ist Teil des Langzeitprojekts Time Travelers von Petra Gerwers.

Die Bilder des fotografischen Langzeitprojekts waren erstmals in diesem Frühjahr im Rahmen einer Einzelausstellung in den Kunsträumen der Kölner Michael Horbach Stiftung zu sehen. Das ausgezeichnete Bild wird zusammen mit anderen aus der Serie vom 13. bis 30. Oktober 2022 in der FotoNostrum Gallery in Barcelona präsentiert.

Nick Ut und Kim Phuc

Nick Ut und Kim Phuc. Aus dem Projekt Time Travelers | @ Petra Gerwers 2015

Hintergrund: Am 8. Juni 1972 befuhr der damals 20-jährige Associated Press Fotograf Nick Ut den Highway 1 nördlich von Saigon. Kurz nach Mittag sah er, wie ein südvietnamesischer Skyraider vier Napalm-Bomben abwarf. Die Dorfbewohner zerstreuten sich und er hörte ein junges Mädchen schreien: „Nong qua! Nong qua! – Zu heiß! Zu heiß!“ Er griff seine Kamera und fotografierte das Mädchen – die neunjährige Phan Thi Kim Phuc –, das sich seine brennenden Kleider ausgezogen hatte und nackt die Straße hinunterlief.

 „Das Napalm-Mädchen”, so der Titel, unter dem das Foto schnell bekannt wurde, erschien in Zeitungen auf der ganzen Welt, darunter auch in der New York Times vom 9. Juni 1972. Es wurde fast sofort zu einem ikonischen Bild, das für viele das Scheitern des Krieges in Vietnam symbolisiert. Nick Ut wurde dafür 1973 mit dem Pulitzer-Preis für Fotografie ausgezeichnet.

Petra Gerwers porträtierte beide, den Fotografen Nick Ut und das „Napalm-Mädchen“ Kim Phuc, zusammen mit dem Foto, das beide auf immer verbindet, im Rahmen ihres Fotoprojekts Time Travelers. Petra Gerwers sucht darin die Auseinandersetzung mit dem Leben ihrer Protagonisten und der Art und Weise, wie sie dieses reflektieren. Und das nicht nur sinnbildlich: In ihren Porträts fängt die Fotografin die Orte und Dinge, die für ihre „Zeitreisenden” in deren Vergangenheit richtungsweisend für deren Gegenwart waren, in Form von Spiegelungen ein.

Hier gib es ein Video zum Projekt.

 

 


 

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