Feine Neuheiten für feine Bilder

In unserer Übersicht des Fine-Art-Printing-Markts betrachtet Michael Marczok die Anstrengungen der Hersteller, um noch bessere Bildqualität und höhere Druckgeschwindigkeiten zu erzielen. Außerdem stellt er interessante neue Medien vor.

Canon und Epson prägen das Fine-Art-Printing bis zum Großformat. Jedes Unternehmen setzt auf ein eigenes Druckverfahren. Beide haben Vor- und Nachteile. Diese gilt es, mit Technologien rund um das eigentliche Druckverfahren auszugleichen und in einen Vorteil zu verwandeln.

Canon hat mit der Einführung der imagePROGRAF-Pro-Reihe einen neuen Druckkopf vorgestellt. Wie es für einen thermischen Kopf typisch ist, hat er besonders viele Düsen, deutlich mehr als das Vorgängermodell. Damit werden verschiedene Effekte erzeugt. Die Auflösung kann bei dem etwas größeren Kopf gleich groß gehalten werden. Die Druckgeschwindigkeit wurde leicht erhöht, ebenfalls durch die vielen Düsen. Deshalb konnte auch auf einen zweiten Druckkopf verzichtet werden. Mit diesen Verbesserungen kommt man über den gesamten Kopf und alle Farben auf mehr als 18.000 Düsen und über 32 Millionen Tintenausstöße pro Sekunde. Um Druckausfällen entgegenzuwirken, die durch Eintrocknen der Tinte in den Druckkanälen entstehen, wie es beim thermischen Verfahren passieren kann, hat Canon viele Sensoren verbaut. Diese erkennen, ob eine Düse arbeitet oder nicht. Ist sie verstopft, übernimmt eine andere Düse. Natürlich bleibt diese Düse nicht dauerhaft dicht, sie wird mit allen anderen beim regelmäßigen Reinigungsprozess wieder frei gemacht.

Weiterhin gibt es für die Canon-Drucker eine neue Tinte. Die Tintentröpfchen sind mit einem neuen Wachs ummantelt, der es ermöglicht, sie auf dem Papier dichter zu packen. Dadurch entsteht ein deutlich größerer möglicher Farbraum, der Papierglanz wird verbessert und der Bronzing-Effekt verringert. Zusätzlich enthalten die Tinten Silikonöl für eine bessere Haltbarkeit der Oberfläche. Abgerundet wird dieser Strauß an Technologien durch eine beschleunigte Datenverarbeitung mit einem neuen Bildprozessor. Canon bleibt mit diesen aktuellen Kern-Technologien nach wie vor bei der Druckgeschwindigkeit vorn, trotz Technologie-Handicap (siehe Kasten), und verbessert die Druckqualität enorm.

Epson investiert weiter in das piezoelektrische Druckverfahren, um dieses ebenfalls auf der Höhe der Zeit zu halten. Herausgekommen ist die PrecisionCore-Technologie. Eine Lösung für das Problem der geringen Zahl an Düsen pro Kopf ist die Verwendung von extrem dünnen Materialien. Durch das sogenannte Dünn-Film-Piezo-Verfahren, bei dem eine hauchdünne Schicht eines Piezokristalls, ca. 1 µm, auf einen Silikon-Wafer aufgebracht wird. So konnte die Dichte der Düsen pro Druckelement gegenüber herkömmlichen Köpfen verdreifacht werden.
Piezo-Druckköpfe „feuern“ schnell, und Epson konnte diese Geschwindigkeit auf 50.000 Auslösungen pro Sekunde bringen. Dabei erkennt jedes Piezo-Element, ob es funktioniert oder nicht, da es bei der Verformung selbst eine Spannung erzeugt, die gemessen wird. Der ganz große Vorteil des Verfahrens von Epson ist die Skalierbarkeit der Tröpfchengröße. Bei den neuesten Druckköpfen stehen…


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