Fashion und Sport mit Leidenschaft

Kathrin Schafbauer ist es mit viel Leidenschaft und starken Bildern gelungen, ihre Begeisterung für die Fotografie zum Beruf zu machen. Für die international gefragte Fashion-, Sport- und Lifestyle-Fotografin begann alles mit der analogen Kamera ihres Vaters.

Foto von Kathin Schafbauer

– Promotion –

Im kleinen Labor entwickelten die beiden gemeinsam Schwarzweiß-Fotos. Für Kathrin war das schon damals wie pure Magie! Mit ihrer ersten kleinen Digitalkamera verband sie ihre Begeisterung für die Fashion-Fotografie und stellte zu Schulzeiten mit ihren Freundinnen Fotografien aus Modezeitschriften nach. Es folgten kleinere Jobs, in denen sie sich weiterentwickeln und etwas Geld dazu verdienen konnte, bis sie endlich ihre erste DSLR in den Händen hielt – die Nikon D80.

Als sie dann neben der Fashion-Fotografie auch noch ihre Begeisterung für den Radsport entdeckte, war schnell klar, in welche Richtung sie ihr Business thematisch aufstellen wollte. Seitdem hat Kathrin Schafbauer mit viel Herz und Hingabe namhafte Kunden wie SCOTT, LaPassione, Audi, Oakley und Wella für sich gewinnen können. Dazu kommen Veröffentlichungen in Magazinen wie der ELLE Online, der GQ Style, Harper’s Bazaar, der InStyle und dem RennRad-Magazin. Im Rahmen der Nikon Female Facets haben wir uns mit ihr über die Herausforderungen und Bereicherung in ihrer fotografischen Arbeit unterhalten.

Vom Experimentieren zur Fashion- und Sportfotografie

„Bevor ich mich für die Mode- und die Sportfotografie entschieden habe, gab es eine Phase, in der ich viel experimentiert und gelernt habe. Ich glaube, die wenigsten Fotografen wissen von Anfang an, wo genau die Reise hingehen soll. Es gibt einfach so viele spannende Bereiche, die alle für sich sehr speziell sind und ganz eigene Welten eröffnen. Ich habe zu Beginn und neben meinem Studium zum Beispiel viele Hochzeiten fotografiert. Dadurch bin ich vielen interessanten Menschen begegnet und durfte spannende Orte kennenlernen. Außerdem war es eine gute Gelegenheit, den Umgang mit natürlichem Licht, stressigen Situationen und fremden Menschen zu lernen.

Foto von Kathin Schafbauer

… als auch in Szene gesetzt.

Dennoch schlägt mein Herz schon immer für die Modefotografie. Ich habe eine große Sammlung an Modezeitschriften und Coffee-Table-Books zu Hause und schaue mir beim Durchblättern immer als Erstes die Fotos an. Es fasziniert mich einfach, wie unglaublich kreativ viele Fotografen mit Mode und Models arbeiten und dass es dabei so viele unterschiedliche Stile gibt. Jeder Fotograf hat eine eigene Ästhetik, die sich mit der Zeit durch die jeweilige Bildsprache entfaltet und nur schwer erlernbar ist. Die High-Fashion-Fotografie ist in meinen Augen definitiv Kunst – alles ist möglich. Ich bewundere das sehr und sehe mich selbst noch ganz am Anfang.

Zur Sportfotografie bin ich über meine eigene Leidenschaft fürs Rennradfahren gekommen. Ein sehr großer Schwerpunkt meiner Arbeit liegt im Bereich „Bike/Cycling“. Damit einher geht die Passion für das Reisen. Alle diese Bereiche lassen sich super miteinander verbinden: Landschaft, Natur, tolle Straßen, andere Kulturen, die Farbwelt der verschiedenen Länder und Vegetationen und der Vibe der verschiedenen Städte. An der Sportfotografie fasziniert mich am meisten die Passion und die Bereitschaft der Sportler, zu leiden. Es braucht großen Kampfgeist, Durchhaltevermögen, Aufopferung, Leidenschaft und Disziplin, um als Sportler erfolgreich zu sein. Die Arbeit mit ebensolchen Persönlichkeiten und in diesem Umfeld begeistert mich sehr – auch weil gutes Teamwork unerlässlich ist und alle an einem Strang ziehen müssen. Ganz ähnlich wie bei einer großen Fotoproduktion – gemeinsam wird es besser.“

Ein Foto muss mich schon beim Fotografieren überzeugen

Wenn ich gefragt werde, was meinen eigenen Stil ausmacht, fällt mir die Antwort darauf gar nicht so leicht. Ich liebe es, Menschen zu fotografieren. Sowohl authentisch und unverfälscht als auch in Szene gesetzt. Ich versuche auch oft, beides zu kombinieren. Ich mag einerseits einen starken Ausdruck in meinen Fotos, möchte aber andererseits auch eine gewisse Leichtigkeit transportieren. Das kann durch den Blick des Menschen, aber auch durch Farben oder einfach nur Formen oder grafische Elemente entstehen. Bei meinen Modefotografien liebe ich das Spiel mit Mensch und Natur sowie mit Farben und Kontrasten. Dabei bleibt immer alles natürlich. Ich persönlich mag keine überretuschierten Bilder oder nachträgliche Bildkompositionen. Das Foto muss mich schon beim Fotografieren überzeugen. Ich weiß sofort, ob ich zufrieden und im „Flow“ bin oder eben nicht. Das Zusammenspiel ist wichtig. Das Licht, das Model, die Farben und der Moment müssen einfach passen – dann bin ich glücklich.

Ich lasse mich gerne von anderen Fotografen und Kollegen inspirieren

Für mich ist es wichtig, immer mit offenen Augen durchs Leben zu gehen. Das gilt auch für meine Arbeit als Fotografin. Ich schaue mir ständig Bilder auf allen möglichen Kanälen an – sowohl in Magazinen als auch online. Ich folge vielen Fotografen, tausche mich mit Kollegen aus, blättere in Magazinen und speichere mir alles ab, was mich in irgendeiner Weise inspiriert. Manchmal ist es nur eine Farbe oder eine Lichtsituation, so genau kann ich das gar nicht sagen. Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus vielen verschiedenen Dingen. Neben meinen Kunden-Aufträgen nehme ich mir deshalb auch immer wieder Zeit für freie Projekte. Das brauche ich einfach für meine Kreativität. Ich liebe es, wenn ich zwischendurch meine eigenen Visionen umzusetzen kann. Bei Aufträgen ist man meistens doch etwas limitiert.

Die Umsetzung meiner Vision stand wie ein Mount Everest vor mir

Die Entscheidung, mich als Fotografin selbstständig zu machen, ist mir damals nicht leichtgefallen. Ich habe eigentlich Medien- und Kommunikationswissenschaft studiert. Während meines Master-Abschlusses konnte ich nebenher bereits ganz gute Aufträge fotografieren und mir parallel ein kleines Fotostudio aufbauen. Dass ich mich dann im direkten Anschluss an das Studium selbstständig gemacht habe, könnte man im Nachhinein fast als naiv bezeichnen. Es gab unglaublich viel zu lernen, und ich stand auf einmal als Einzelkämpferin da. Ich hatte zwar von Anfang an eine Vision, was ich gerne fotografieren wollte – die Umsetzung stand jedoch wie ein Mount Everest vor mir. Der Weg war nicht unbedingt einfach und ist auch noch lange nicht zu Ende. Der Spaßfaktor und der innere Antrieb kannten aber von Anfang an keine Grenzen. Deshalb ist es mir auch nie schwergefallen, viel und zu jeder Zeit zu arbeiten und zu reisen, viele freie Projekte zu organisieren und mich immer zu verbessern. Ich brenne einfach für das, was ich tue, und habe immer gefühlt tausend Pläne gleichzeitig im Kopf, was mich häufig überfordert und auf jeden Fall Disziplin, Fokus und Struktur verlangt.

Es ist wichtig, in Bewegung zu bleiben

Ich freue mich, dass ich heute mit vielen tollen Kunden und Menschen zusammenarbeiten darf. Der Weg dorthin hat etwas gedauert und war auch nicht ganz einfach. Vieles hat sich tatsächlich durch persönliche Empfehlungen zufriedener Kunden und durch meine wachsende Reichweite bei Instagram ergeben. Social Media ist auf jeden Fall eine tolle Plattform, um die eigenen aktuellen Arbeiten zu präsentieren. Ständig in Bewegung zu bleiben und gute Arbeit abzuliefern, ist das A und O. Das Internet und die Welt sind voll mit beeindruckenden Bildern – da wird es immer schwieriger, herauszustechen. Neben der wichtigen Eigenschaft, mit Leidenschaft an die Sache heranzugehen, hilft mir auch mein Studium im Bereich Marketing oft dabei, mit Agenturen Konzepte zu besprechen und mitzuentwickeln. Es ist wichtig, zu verstehen, was für den Kunden am Ende die Message sein soll. Nur dann wird er auch mit den Ergebnissen zufrieden sein. Ich freue mich natürlich, dass es im Moment gut läuft und hoffe sehr, dass es sich auch weiterhin so entwickelt.

Foto von Kathin Schafbauer

Ein sehr großer Schwerpunkt der Arbeit von Kathrin Schafbauer liegt im Bereich „Bike/Cycling“.

Die vielen Vorzüge der Nikon-Z-Serie

Meine Liebe zu Nikon-Kameras kam durch meinen Vater und die Zeit, in der wir damals gemeinsam fotografiert haben. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich inzwischen mit Nikon zusammenarbeiten darf. Ich bin ein großer Fan der spiegellosen Z-Serie geworden und fotografiere fast nur noch mit der Nikon Z 7 und der Z 6II. Meine D850 habe ich zwar meistens noch als Back-up bei den Radrennen dabei, weiß aber auch da inzwischen das leichtere Z-Equipment sehr zu schätzen. Ich springe bei meinen Shootings gerne in der Natur herum. Wenn ich mit einem Rucksack auf dem Rücken auf irgendwelchen Bergpässen in den Alpen unterwegs bin, ist es super, wenn die Ausrüstung möglichst kompakt und leicht ist. Die Bilder mit den Z-Kameras sind extrem scharf. Man merkt direkt, wie sich das große Bajonett positiv auf die Dynamik, das Licht und die Schärfe auswirkt. Ich fotografiere viel über das klappbare Display und nutze den Augenautofokus. Da ich mich voll auf die Kameras verlassen kann, habe ich die Möglichkeit, mich sehr frei zu bewegen, auf mein Motiv und den Bildausschnitt zu achten, mit dem Model zu kommunizieren und aus sehr verschiedenen Winkeln tolle Aufnahmen zu machen. Das Fotografieren ist viel intuitiver geworden und wird durch das spiegellose System auch für Anfänger immer einfacher. Es ist schon bahnbrechend, das „fertige Foto“ bereits vor der Aufnahme in der richtigen Belichtung im digitalen Sucher sehen zu können.

Bei meinen Bike-Jobs habe ich immer das NIKKOR Z 24-70 mm 1:2,8 S und das NIKKOR Z 70-200 mm 1:2,8 VR S dabei. Beide Objektive ergänzen sich perfekt, und ich kann flexibel und lichtstark arbeiten. In besonderen Fällen ziehe ich auch mal das NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S aus der Tasche. Vor allem wenn ich wenig Platz habe oder eine besondere Bildwirkung erreichen möchte, ist das 14-24 mm eine echte Wunderwaffe. Das NIKKOR Z 24-70 mm 1:2,8 S ist mein absoluter Favorit. Es ist knackscharf und eigentlich für alles einsetzbar – auch in der Modefotografie.

Festbrennweiten nutze ich hauptsächlich im Studio und für meine Modeaufnahmen. Das NIKKOR Z 85 mm 1:1,8 S und das NIKKOR Z 50 mm 1:1,8 S sind da meine Favoriten, da ich gerne mit offener Blende und mit natürlichem Licht arbeite. Auf Reisen ist das NIKKOR Z 35 mm 1:1,8 S mein Dauerbegleiter. Ich mag die Optik der Bilder schon immer sehr gerne und brauche beim Reisen nicht unbedingt ein Zoom-Objektiv. Es ist einfach schön, sich voll und ganz auf die Situationen einzulassen und dabei unkompliziert und sehr lichtstark fotografieren zu können.

Sport-Events sind eine enorme Herausforderung

Ich bin der Meinung, dass sich die moderne Radsportfotografie in den letzten Jahren ziemlich schnell entwickelt hat und sich nach wie vor ständig verändert. Gerade die Reportage-Fotografie großer Rennen und der Grand Tours, wie zum Beispiel der Tour de France, ist sehr spannend, und ich liebe es, dort zu fotografieren und mir die Ergebnisse der anderen hochkarätigen Fotografen anzuschauen. Ich komme immer wieder ins Staunen, welch unterschiedliche Blickwinkel und somit komplett verschiedene Aufnahmen es von jedem einzelnen Rennen gibt. Es zieht einen förmlich in den Bann. Dabei ist es sehr schwierig, bei solchen Sport-Events gute und besondere Aufnahmen zu schießen. Alles bewegt sich extrem schnell, und man hat nur wenige Sekunden Zeit, den perfekten Schuss zu landen. In der Sportfotografie ist es wichtig, spezielle Momente einzufangen. Das kann das Leiden der Fahrer, der Kampf um den Sieg oder die Freude des Siegers am Ziel sein. Man versucht immer, den Aufnahmen das gewisse Etwas zu geben, um sich am Ende mit „besonderen“ Bildern von den Aufnahmen der Pressefotografen zu unterscheiden.

Neben guter Arbeit sind die Soft Skills im Fotografie-Business entscheidend

Wer als Fotografin oder Fotograf erfolgreich sein möchte, sollte sich nicht nur mit seinem Equipment auskennen, sondern auch die nötigen Soft Skills mitbringen. Wenn man Menschen vor der Kamera hat, ist es wichtig, dass man in der Lage ist, das Eis zu brechen und das volle Vertrauen des Gegenübers zu bekommen. Ein erfolgreiches Shooting verbinde ich immer mit Gelassenheit und guter Laune. Auch bei größeren Jobs achte ich sehr darauf, dass das Team trotz Stress und Druck immer „good vibes“ versprüht und dass es den Athleten oder Models gut geht. Das gilt natürlich auch für das gesamte Team. Wenn man in der Lage ist, eine tolle Arbeit abzuliefern und dazu noch menschlich in guter Erinnerung zu bleiben, hat man auf jeden Fall einen Stein im Brett. Außerdem muss man brennen für das, was man tut, und immer dazu bereit sein, den extra Schritt zu gehen. Ich selber wünsche mir für die Zukunft, dass ich vielleicht ab und zu mal die Gelegenheit haben werde, mit anderen Fotografen und Kollegen aus unterschiedlichen Bereichen unterwegs zu sein und gemeinsam tolle Fotostrecken zu erarbeiten. Man kann so unglaublich viel voneinander lernen.

 

 


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