Exif-Metadaten & Statistiken

Tilo Gockel erläutert Details und Hintergründe zu den Metadaten und zeigt Wege, um mit deren Hilfe informative Statistiken zu erzeugen.

Collage aus vielen Fotos

Nützliche Exif-Daten

Sie finden ein schönes Foto, aufgenommen vor zwei Jahren, und fragen sich, was das wohl für eine Brennweite war? Oder Sie sehen auf Flickr eine traumhafte, italienische Küstenszene und möchten wissen, wo das Bild aufgenommen wurde? Oder Sie erinnern sich an den genauen Hochzeitstag eines guten Freundes nicht mehr? Kein Problem! Ein kurzer Blick in die Bilder und die Exif-Daten liefern Ihnen alle Infos, die Sie sich nur wünschen können.

Das Exchangeable Image File Format (offizielle Abkürzung Exif) wurde 1995 von der Japan Electronic Industries Development Association vorgestellt. Die letzte und damit aktuelle Version V2.32 wurde im April 2010 präsentiert, die letzte Revision im Mai 2019. Exif ist ein Standardformat zur Ablage der technischen Informationen zu einer Bild- oder Tonaufnahme – Blende, ISO-Wert, Belichtungszeit, Brennweite, aber auch Gerätehersteller, Zeitpunkt der Aufnahme und geografische Daten (wenn im Gerät ein GPS-Modul vorhanden ist). Das Exif-Format ist mittlerweile weit verbreitet und wird von fast allen Kameraherstellern unterstützt. Es bietet dem Anwender viele Vorteile, wirft aber durch die Speicherung der geografischen Daten auch Fragen zum Datenschutz auf. Häufig ist dem Anwender gar nicht bewusst, dass in seinen Bildern auch der Ort abgelegt ist.

Andere gebräuchliche Metadaten-Standards sind der XMP-Standard und der IPTC-Standard (XMP steht für Extensible Metadata Platform, zu IPTC siehe unten). In der Tabelle sehen Sie die Metadaten-Optionen der gebräuchlichen Bildformate.

Tools zum Umgang mit Exif-Daten

Bereits das einfache Adobe Bridge bietet die Option, Exif-Daten sowohl anzuzeigen als auch das Datum der Aufnahme zu verändern. Der Aufruf geschieht via Meta-Daten → Kameradaten (Exif). In Lightroom gelangt man an die Informationen via Ansicht → Information, in Photoshop via Datei → Dateiinformationen → RAW-Daten, im Bildbetrachter IrfanView via Bild → Information → Exif (oder IPTC).

Mit all diesen Tools kann man zwar die wichtigsten Exif-Infos einsehen, aber nur das Aufnahmedatum und den IPTC-Teil editieren. Wer auch die anderen Exif-Daten verändern oder ergänzen möchte, landet schnell beim kostenfreien, quelloffenen ExifTool des Programmierers Phil Harvey 1. ExifTool besteht aus einer Perl-Bibliothek und einer Kommandozeilen-Applikation. Das Programm ist leistungsfähig, aber der Umgang damit gestaltet sich etwas spröde. Wer keine Lust hat, an der Konsole zu tippen, probiert die ebenso freie GUI-Erweiterung ExifToolGUI für Windows aus (siehe 2 und den Screenshot).

Wer sich für Exif-Statistiken interessiert, der kann diese rudimentär auch schon in Lightroom sehen, aber wer die Möglichkeit häufiger nutzen möchte, schaut sich vielleicht einmal das kommerzielle Excire Foto 2022 an 3. Wer die Infos nur ab und an benötigt, benutzt das kostenlose, flexible und superschnelle ExifStats, das allerdings wieder nur an der Windows-Kommandozeile bedienbar ist 4.

Ab in die Praxis!

Viele Anwendungen rund um die Exif-Infos liegen auf der Hand: Sie möchten im Nachhinein schauen, …

 


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