Das neue „Scharf“

Der aktuelle Schub bei der Weiterentwicklung der 8K-Bildauflösung kommt aus der mediengetriebenen Film- bzw. Videoindustrie. Stefan Steib berichtet über die Grundlagen der 8K-Technik und darüber, wie viel visuelle Information wir vertragen können.

Größenvergleich von Full HD zu 10K

Das 8K-Format (4K ist Ultra High Definition „UHD I“, bei 8K ist die Nomenklatur noch etwas schwammig – „UHD II“, 16:9 und quadratische Pixel) beinhaltet nach momentaner Übereinkunft 7.680 Pixel horizontal und 4.320 Pixel vertikal. Es ist also nicht ganz 8.000 Pixel breit, aber es ist nah dran. Wie bei 4K (3.840 mal 2.160), das die doppelte Pixelmenge, aber die vierfache Auflösung von Full HD (1.920 x 1.080) benutzt, sind es bei 8K die vierfache Auflösung von 4K (und die doppelte Anzahl von Pixeln).

8K entspricht also mit 33 Millionen Pixeln der 16-fachen Auflösung von Full-HD. Daher waren die ersten „Foto“-Kameras (obwohl die Bezeichnung aus dem Videobereich kommt), die 8K-fähig waren, allesamt Kameras, die mindestens diese 33 Megapixel mit diesen Parametern aufnehmen konnten – und mit Timelapse tatsächlich dann sogar Videos damit herstellen konnten. In der Fotografie ist die Bildauflösung von 8K längst durchbrochen, neu sind „nur“ die 8K-Betrachtungsgeräte.

Für die Videografie durchbricht 8K jetzt so was wie eine Schallmauer, denn damit werden in den meisten Betrachtungssituationen die Grenzen des menschlichen Auges erreicht.

Kann man den 8K-Unterschied überhaupt sehen?

Dazu ein (kurzer) Exkurs in die Funktion des menschlichen Sehens. 130 Millionen Stäbchen ermöglichen das Hell-Dunkel-Sehen. Nur sechs Millionen farbempfindliche Zapfen sind bei genügend Licht die Basis unserer Farbempfindung. Die Stäbchen liefern bei wesentlich weniger Licht noch scharfe Bilder, daher schaltet unser Auge im Halbdunkeln quasi auf SW um. Die Verteilung dieser „Sensoren“ im menschlichen Auge ist aber nicht gleichmäßig, so kann man keine absoluten Werte dafür angeben. Nur in einem kleinen „gelben Fleck“ der Netzhaut (Makula) sind auf einer Fläche von drei bis fünf Millimetern Sehzellen angeordnet. In dessen Zentrum, der Fovea, können wir mit 140.000 Sehzellen/mm², aber nur mit zwei Grad des Blickwinkels richtig scharf sehen. Das sind ca. vier Mikrometer Auflösung, d. h. sind zwei abgebildete Punkte mehr als vier Mikrometer getrennt, kann das dann mit einer Winkelminute (1/60 Grad) Auflösung wahrgenommen werden. Eine andere Definition dazu ist die sogenannte …

 


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