Anders vertraut

Stefan Steib hat im Auftrag von digit! die neue Spiegelreflexkamera Pentax K-3 III Monochrome ausprobiert.

Pentax K-3 MK III

Es gibt Werkzeuge auf dem Fotomarkt, die sind schlau, sexy und gut platziert, aber trotzdem kennen sie nur die Insider. Und wer nimmt im Jahr 2023 eine neue Spiegelreflex wahr und ernst, eine klassische DSLR, dazu eine mit APS-C-Sensor? Schnee von gestern? Pentax ist der „last man standing“ im DSLR-Markt – und das ist gut so!

Man denkt an die Leica M Monochrome oder auch die Q2 Monochrom, die eine eingeschworene Fangemeinde hat oder an die Phase One Achromatic – Edelkameras zu „edlen“ Preisen. Ich hatte schon das Vergnügen, diese zwei benutzen zu können. Das ist tatsächlich etwas Besonderes, vor allem für so einen Oldtimer wie mich, der früher eben auch sehr viel beruflich in SW fotografiert und Baryt abgezogen hat.

Man denkt die Bilder anders, aber das ist wie Radfahren, man verlernt es nicht. Man muss mehr auf Kontrast, Struktur und Muster achten und immer im Hinterkopf die Bildnachbearbeitung schon vorausdenken – quasi die Dunkelkammer vorplanen. Und das heißt auch, man kann – und man sollte – diese Bilder filtern.

Das mit den Preisen ist, dank Fertigung in Asien, hier anders – diese APS-C-„Monochrome“ liegt in einem überschaubaren Preisrahmen von 2.500 Euro und für das Objektiv 1.500 Euro, hat aber im direkten Vergleich mit anderen professionellen Kameras dadurch eher eine gemäßigte Budgetanforderung.

Ja, vielleicht ist das auch für schon bisherige K-3-Mark-III-Besitzer ein Zweitgehäuse? Denn man kennt seine Kamera, besitzt alle die schönen Objektive dafür, hat hier aber, bedingt durch ihren Monochrom-spezifischen CMOS-Bildsensor mit etwa 25,73 effektiven Megapixeln ohne AA-Filter (Anti-Aliasing), eine in Schwarzweiß absolut gesteigerte Bildqualität bzw. Auflösung.

Die direkten Unterschiede auf dem Body halten sich in Grenzen, der sichtbarste ist der Schriftzug „Monochrome“ in Silbergrau auf der linken Kamerarückseite. Die Kamera kam mit einem HD Pentax – DA 16-50mm F2.8 ED PLM AW sowie dem SMC-DFA-2,8/100mm-WR-Macro-Objektiv zum Testen.

Was mir direkt nach dem Auspacken aufgefallen ist: die Kompaktheit dieses APS-C-Gehäuses. Trotzdem hat man die Kamera gut in der Hand; der Griff hat genau die richtige Größe und Abstand zum Bajonett, damit meine mitteleuropäische Männerhand da gut hinpasst. Da könnten andere Hersteller mal Maß nehmen. Hier merkt man, dass Pentax jahrzehntelange Erfahrung mit Spiegelreflexen hat. Ich habe ja selber früher lange mit einer 6×7 fotografiert. Kommt man wie ich jetzt nach über zehn Jahren Spiegellosen wieder zurück zu einem optischen Sucher, lässt sich sagen, dass dieser mit 1,05-fach-Vergrößerung tadellos, ja sehr erfreulich ist – auch für Brillenträger.

Warum Schwarzweiß/Monochrome statt RGB?

Bayersensoren, wie der in der „Normalen“ K-3/RGB, sind so konstruiert, dass sie rote (R), grüne (G) und blaue (B) Farbfilter auf den Bildpixeln benutzen. Dann wird das Bild aus 4 Farbpixeln interpoliert und so aus der verringerten Nominalauflösung wieder hochinterpoliert. Um ein Schwarzweiß-Bild zu erzeugen …

 


 

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