Lichtstarke Bokeh-Maschine

Bei den besonders lichtstarken Linsen handelt es sich um eine recht spezielle Objektivgattung. Die Vergrößerung der weitestmöglichen Blende von gängigen f/1,4 auf f/1,2 bedeutet nicht etwa eine Veränderung von 0,2 hinsichtlich der Lichtstärke, sondern tatsächlich von fast 0,5, also um einen halben EV-Lichtwertschritt. Die effektive Blende vergrößert sich um 17 %, die Fläche der Eintrittspupille um fast 40 %. Das verlangt den Optikingenieuren viel ab, denn sie müssen auch noch andere Randbedingungen beachten, wie die Größe, das Gewicht, die Abbildungsfehler, die Schärfe und nicht zuletzt auch die Qualität der Unschärfe. So entstehen Objektive, die zwar rekordverdächtig gut abbilden, aber auch groß, schwer und teuer sind.

Sigma hat nun mit dem 50mm F1,2 Art ein Produkt vorgestellt, das nicht nur der leichteste Vertreter seiner Gattung ist, sondern im Vergleich zu den Mitbewerbern auch noch erschwinglich erscheint.

Die Eckdaten des 50mm F1,2 Art

In der Tabelle finden Sie die technischen Daten des Sigma-Objektivs, die allein schon Liebe zum Detail beweisen: Nicht nur wurden in der Optik unüblich viele Linsenelemente und sage und schreibe vier asphärische Linsen verbaut. Auch die Blende überrascht mit 13 Lamellen und erzeugt damit auch abgeblendet nahezu kreisrunde Zerstreuungskreise.

Es liegt in der Natur der Sache, dass Sony-Linsen enger mit den Sony-Bodys zusammenarbeiten als die Objektive der anderen Hersteller. Wir merken diesen Unterschied an der fehlenden Kompensation der „Fokus-Atmung“ durch die Kamera (Focus Breathing: die leichte Veränderung der Brennweite beim Fokussieren). Die digitale Korrektur in den Sony-Kameras ist allerdings auch mit einem kräftigen Zuschnitt des Bildes verbunden. Ob diese kameraseitige „Unterstützung“ relevant ist, muss jeder für sich entscheiden.

Ab in die Praxis

Bei allen Tests ist vor dem ersten Einsatz auch ein Firmware-Update ratsam. Vor dem ersten Vergleich sollte man die aktuelle Firmware des Objektivs prüfen. Bis dato liegt …

 

 

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