The Tools that made us

2017 hat Adobe den Weg zur KI begonnen. Acht Jahre später hat Adobe weitreichende KI-Lösungen in seine Produkte integriert.

Für seine Atomkriegs-Satire Dr. Seltsam heuerte Stanley Kubrick 1964 ein Pressefoto-Urgestein an: Arthur Fellig, besser bekannt als Weegee. Er fotografierte Peter Sellers und Co. am Set mit einer schallgedämpften Rolleiflex. Kubrick, der selbst als Fotoreporter begann, begeisterte sich für alle Formen bildgebender Technik. Als er gemeinsam mit Arthur C. Clarke den ultimativ realistischen Science-Fiction-Film 2001 entwickelte, waren die akribisch hergestellten Spezialeffekte so überzeugend, dass sie 57 Jahre später immer noch glaubhaft wirken. Alleine Douglas Trumbulls analoge Wurmloch-Sequenz besitzt bis heute eine spektakuläre Präsenz, besonders in einer 70-mm-Projektion. Hardy Krüger spielte in „Barry Lyndon“ 1975 Karten im Schein von Kerzenlicht – gefilmt mit einem von der NASA geliehenen Objektiv. 1977 sprengte „Star Wars“ nicht nur den Todesstern, sondern auch die Vorstellung davon, was Special Effects leisten können.

In den 1980er-Jahren folgten zwei evolutionäre Schritte, die entscheidend beeinflussten, welche Werkzeuge wir heute nutzen: „Blade Runner“ von 1982, inszeniert von Ridley Scott und basierend auf dem Roman von Philip K. Dick, zeigte ein dystopisches Los Angeles im Dauerregen – und stellte die Frage nach dem Wert künstlichen Lebens und der Rolle seiner menschlichen Schöpfer. Die Entwürfe von Designer Syd Mead ließen eine Epoche urbanen, hoch technologisierten Wachstums entstehen.

Direkt in dieser Welt verortet ist William Gibsons „Neuromancer“ von 1984, momentan bei Apple als Serie in Produktion. Der Roman bescherte uns den Begriff „Cyberspace“ und löste ein neues literarisches Subgenre aus. Cyberpunk kombinierte gesellschaftlichen Widerstand gegen einen als repressiv empfundenen Status quo mit der Idee revolutionärer Technologie. Gibsons Hacker klinkten ihr Bewusstsein direkt in globale Datennetze ein – mit dem Risiko, es bei einem digitalen Diebeszug zu verlieren.

Und ja, 1984 erschien auch der Macintosh. Kurz darauf begann der Wandel der Druckindustrie, befeuert von Posts­cript aus dem Hause Adobe. Die Knoll-Brüder erfanden Photoshop und verkauften es an Adobe.

In digit! 3-2017 berichteten wir ausführlich über Adobes Weg zur KI, erklärten Grundlagen des Machine Learning und wie Software lernt, …