Das Lasermonster
Stefan Steib hat für digit! den Dell-S718QL-Laservideoprojektor auf seine Eignung für Foto- und Filmprojektionen getestet.
Laserprojektoren mit 4K-Auflösung waren bisher echte High-End-Geräte für Kinos, Freiluftprojektionen oder Kongresse. Wo immer man so etwas sehen konnte und man sich ob der Bildqualität begeisterte, stellte sich mir die Frage: Wie könnte man das als Foto- und/oder Videograf in den eigenen Workflow einbinden, bei Kundenpräsentation oder beim Shooting? Diese Überlegungen waren bisher bei Profigeräten illusorisch, denn solche High-End-Projektoren kosten über 100.000 Euro oder mehr.
Short Throw: kurzer Abstand, großes Bild
Sogenannte „Laser Short Throw“-Projektoren, also Laserbeamer für kurze Projektionsdistanzen, kamen von Sony zum Preis von 50.000 Dollar auf den Markt, was die Anschaffung immer noch exotisch erscheinen ließ. Man stellt die Kurzwerfer praktisch direkt vor der Projektionswand auf, und mit ein paar Zentimetern Abstand schaffen sie es, Bilder mit einigen Metern Diagonale darzustellen. Allerdings sind dies Heimprojektoren, mit einer unhandlichen Größe, entworfen als Sideboards für Wohnzimmer – und nicht portabel.
Im Vergleich dazu ist der neue Dell-S718QL-„Kurz-Wurf“-Projektormit einem aktuellen Marktpreis von rund unter 5.000 Euro ein echtes Schnäppchen – mit nur einigen wenigen Kompromissen.
Viele Installationsprobleme entfallen bauartbegünstigt, z. B. lange Verbindungskabel. Man kann vor dem Projektor vorbeilaufen, ohne das Bild abzudunkeln, bei Präsentationen wird man als Vortragender nicht geblendet. Man kann das Gerät gut tragen und beim Kunden aufstellen. Oder bei Messen: Tatsächlich hat der Projektor auch eine Kensington-Lock zum „Anketten“.
Warum überhaupt Laserprojektion? Herkömmliche Lampenprojektoren verlieren ca. 80 Prozent der Lichtmenge durch die verwendeten Filterräder. Laserprojektoren schalten ihre drei Farben verzögerungsfrei an und aus und erreichen so mehr Helligkeit und Kontrast.
Der 5.000-Euro-Dell macht im Vergleich zu seinen großen Kinobrüdern einen Kompromiss, der zwischen Preis und Technik vermittelt: Er hat lediglich einen ultrahellen blauen Laser, der mit nur einem DLP-Chip von Texas Instruments plus einem rotierenden Farbrad arbeitet. Bei den älteren DLP-Geräten erhielt man so einen unschönen Regenbogeneffekt, wenn bei schnellen Bild- oder Kopfbewegungen eine farbig schillernde Kante zu sehen war. Davon ist beim Dell S718QL nichts zu sehen. Die Technik ermöglicht außerdem ein Kontrastlevel von 100.000:1 und eine Nominalhelligkeit von 5.000 Lumen. Stellt man sämtliche Regler des Projektors auf Maximalwerte, ergibt das sogar…
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