Ausstellung 40 Jahre laif im Kölner MAKK

Zum 40-jährigen Bestehen der Kölner Fotoagentur laif plant das Museum für Angewandte Kunst Köln eine Ausstellung.

40 Jahre laif

Die Ausstellung „40 Jahre laif – 40 Positionen dokumentarischer Fotografie“. Die von Kurator Peter Bialobrzeski gemeinsam mit Peter Bitzer und Manfred Linke ausgewählten Fotografen reflektieren vom 12. März bis zum 25. September in ihren Arbeiten die Welt anhand ihrer Konflikte und Bruchlinien. Sie zeigen abwer auch, wie Kunst und Solidarität Menschen verbindet. Darüber hinaus spiegeln die Arbeiten die ästhetische Entwicklung der Dokumentarfotografie von den 1980er Jahren bis heute wider.

Anhand der von der Berliner Gestalterin Sarah Fricke entwickelten Präsentation werden 40 Jahre Zeitgeschichte lebendig. „Thematisierten die Fotografen der ersten Stunde die Proteste gegen Kernkraft, Aufrüstung und Flughafenerweiterungen noch klassisch, schwarz-weiß und sehr dicht am Geschehen, gerät in den 1990er Jahren, analog zu den technischen Reproduktionsmöglichkeiten der Presse, die Farbfotografie in den Vordergrund“, so Bialobrzeski.

Die Ausstellung ist chronologisch aufbereitet. Sie wird eingeleitet von den Arbeiten zweier Mitbegründer der Agentur, Manfred Linke und Günter Beer, gefolgt von künstlerisch-dokumentarischen Bild-Textarbeiten zu Menschen an der Berliner Mauer von Bettina Flitner (1990). Katharina Bosse portraitiert in ihrer Arbeit „Surface Tension“ oft Frauen weltweit (1997). Michael Lange präsentiert eine experimentelle Arbeit über Los Angeles, fotografiert auf schwarz-weißem Polaroid Dia-Film. Sie kann als Hommage an den „Film Noir“ gelesen werden (1999).

Henrik Spohler dokumentiert in „The Third Day“ kühl, distanziert, mit hoher bildnerischer Qualität, wie heute die Agrarindustrie Lebensmittel weltweit anbaut (2012). Sandra Hoyn besucht ein Bordell in Bangladesch und nimmt Anteil am Schicksal der Frauen und Mädchen dort (2015). Am Ende schließt sich der Kreis und die Fotografen richten ihren Blick wieder auf Deutschland. Hannes Jung liefert eine Reportage über die Neue Rechte mit fast demagogischer Wirkung (2017), während Andreas Herzau seine Langzeitarbeit über Kanzlerin Merkel in subjektiv kombinierten Bildausschnitten 2018 erstmals komplett als Buch vorlegte. David Klammer wird 2019 zu einem ständigen Chronisten des Widerstands gegen die Abholzung des Hambacher Waldes. 2020 schließlich fährt der junge Ingmar Björn Nolting kreuz und quer durch Deutschland und schafft ein zu Recht mehrfach preisgekröntes Zeugnis der Corona-Krise. Den Abschluss bildet das Jahr 2021 mit der Flutkatastrophe im Westen des Landes.

„Die Positionen sind alle einem Jahr zwischen der Gründung von laif 1981 und heute zugeordnet. Sie sind entweder in dem jeweiligen Jahr entstanden, prominent veröffentlicht, ausgestellt worden oder gewannen einen wichtigen Preis. Sie repräsentieren, wofür die Agentur steht und bilden gleichzeitig die Vielfalt und die Entwicklung dokumentarischer und journalistischer Fotografie von 1981-2021 ab“, erklärte laif Geschäftsführerin Silke Frigge.

Fotoserien

Zu sehen sind Fotoserien von: Christian Als, Christoph Bangert, Theodor Barth, Günter Beer, Regina Bermes, Jürgen Bindrim, Peter Bialobrzeski, Jan-Peter Boening, Katharina Bosse, James Whitlow Delano, Barbara Dombrowski, Stephan Elleringmann, Norbert Enker, Maria Feck, Bettina Flitner, Peter Granser, Jan Grarup, Andreas Herzau, James Hill, Sandra Hoyn, Britta Jaschinski, Hannes Jung, David Klammer, Vincent Kohlbecher, Axel Krause, Dirk Krüll, Michael Lange, Paul Langrock, Frederic Lezmi, Manfred Linke, Kai Löffelbein, André Lützen, Ingmar Björn Nolting, Helena Schätzle, Henrik Spohler, Berthold Steinhilber, Andreas Teichmann, Wolfgang Volz, Gordon Welters und Michael Wolf.

Unterssützung durch WhiteWall

Ein besonderer Dank gilt unseren Förderern und Partnern, besonders WhiteWall für die Herstellung der Ausstellungsprints. „Als Fotolabor aus dem Kölner Umland freuen wir uns, die Jubiläumsausstellung ,40 Jahre laif – 40 Positionen dokumentarischer Fotografie‘ im MAKK zu unterstützen. laif ist wie WhiteWall auch mit der Kölner Fotoszene eng verbunden. Wwir freuen uns sehr auf die Kooperation“, sagt Alexander Nieswandt, Gründer und CEO WhiteWall.

Die Agentur laif

Die Agentur laif wurde 1981 von den vier Fotografen Günter Beer, Jürgen Bindrim, Manfred Linke und Guenay Ulutuncok in der Kölner Südstadt gegründet. Sie vertritt heute mehr als 400 Fotografen weltweit, darunter zahlreiche World Press- und Pulitzer-Preisträger. Mit dem Vertrieb von Bildlizenzen hochwertiger Fotoproduktionen und der Vermittlung von Editorial und Corporate Shootings, besonders im internationalen Kontext, gehört laif zu den führenden Bildagenturen Deutschlands. laif repräsentiert darüber hinaus mehr als 40 internationale Partneragenturen im deutschsprachigen Raum und ist Syndicationpartner der New York Times.

Die Publikation zur Ausstellung mit einer Einleitung von Anna Gripp ist zum Preis von 14,90 EUR bzw. 19,90 EUR mit Schmuckkarton im MAKK erhältlich.

 

makk.de

 


 

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