Spiegelobjektiv mit Tiefenwirkung

Stefan Steib hat sich mit Verantwortlichen von K-Lens über das neuartige Objektiv für Foto und Video unterhalten.

K-Lens ist ein neuartiges Objektiv für Fotografen und Videografen. digit! Autor Stefan Steib hat den K-Lens-Chefentwickler Klaus Illgner und die Marketing-Chefin Laura Schneider im Zeppelin-Museum Friedrichshafen getroffen – ein würdiger Rahmen für die neuartige Linsenkonstruktion, die das Leistungsspektrum herkömmlicher Kameras erweitern soll.

Zur photokina 2018 wurde K-Lens erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Aktuell ist der dritte Funktionsprotoyp fertig, nun sind letzte Details gelöst und man bereitet sich auf die Serienproduktion vor. K-Lens wurde entwickelt von einem Team, das 2016 aus einem „Spin-off“ des Max-Planck-Instituts für Informatik in Saarbrücken entstanden ist, und es macht vieles grundlegend anders. Professor Dr. Ivo Ihrke, der an der Universität in Siegen lehrt, hat die Technologie erfunden und gilt als einer der Pioniere im Bereich Lichtfeldtechnologie. Er forschte über 15 Jahre in diesem Bereich für die Max-Planck-Gesellschaft, INRIA und Zeiss.

Das Lichtfeldkonzept beinhaltet normalerweise mehrere Linsen, die Teilbilder mit leichtem Versatz so auf einen Sensor projizieren, dass sich daraus sowohl Tiefeninformationen als auch Schärfenebenen in Bildern und Videos sogar nachträglich variieren und abspeichern lassen.

Bei K-Lens ersetzt nun ein patentierter Spiegelkasten, der mit insgesamt neun verschiedenen Blickwinkeln (1 x Zentrum, 4 x rechtwinklig 90 Grad und 4 x 45 Grad Versatz) über Front- und Rear-Hilfslinsen ausgelesen wird, die bisher nötigen einzelnen Linsen. Das wiederum ermöglicht eine größere Abbildung der einzelnen Teilbilder und beseitigt so das bisher zumeist bemängelte Merkmal von Lichtfeldkameras (wie z. B. der Lytro): die geringe Gesamtabbildungsgröße.

Das erste nun bald erhältliche Objektiv (Vorstellung ab November 2021 über kickstarter.com zu einem reduzierten Preis von 1.799 Euro, Verkaufsstart 2022 zu einem EVK dann mit 3.599 Euro) – die K-Lens One, ein 80-mm-Objektiv mit einer Anfangslichtstärke von f/6,3 (bis f/19) und einer virtuellen Anfangsöffnung von f/0,8 – zeichnet von DSLRs bis zu Spiegellosen alle Vollformat-24 x 36-Kameras aus (aktuell bis 62 Mpix der Sony A7R4) und bringt so …

 


Den kompletten Beitrag lesen Sie im digit! Magazin 5-2021


 

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